Deutschland hat vorgelegt: Unser Nachbarland hat nicht nur wie die Schweiz das spanische Festland auf die Quarantäne-Liste gesetzt, sondern auch die Balearen zum Risikogebiet erklärt. Das Auswärtige Amt in Berlin hat sogar eine offizielle Reisewarnung ausgegeben.
Grund sind markant steigende Corona-Neuansteckungen auch auf der Partyinsel Mallorca.
Was heisst das für Schweizer Touristen? Zieht die Schweiz nach? Am Mittwoch könnte es soweit sein. Aktualisiert das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Risikoliste und dehnt sie auf die Balearen aus? Damit müssten Mallorca-Rückkehrer für 10 Tage in Quarantäne.
Erste Reiseveranstalter nehmen Mallorca raus
Dies wäre ein weiterer Schlag für die Ferieninsel, gern besucht auch von Schweizer Touristen im Herbst. Deutsche Reiseveranstalter haben laut Medienberichten bereits ihre Mallorca-Angebote vom Markt genommen.
Die US-Hotelkette Hyatt hat sich eben von ihrem 100-Mio-Luxusresort bei Canyamel zurückgezogen und kehrt Mallorca den Rücken, schreibt die «Mallorca-Zeitung».
Die Airlines wollen aber weiterhin spanische Ziele anfliegen. «Lufthansa und Eurowings fliegen auch weiterhin nach Spanien – inklusive Mallorca», sagte ein Airline-Sprecher gegenüber «Bild.de». Wöchentlich seien es «allein 180 Flüge aus Deutschland nach Palma». Das entspräche etwa 36000 Passagieren pro Woche. Die Auslastung der Flüge sei immer noch gut.
Schweizer Airlines halten Flugplan aufrecht
Wie steht's mit den Schweizer Ferienfliegern? Der Flughafen Zürich weist auf seiner Website (Stand Montag) 15 «aktive» Destinationen für Spanien aus. Darunter Ziele auf dem Festland (hier gilt die BAG-Quarantäne-Liste), aber auch Mallorca wird von der Swiss und Edelweiss weiterhin angeflogen, wie Edelweiss-Sprecher Andreas Meier bestätigt.
Auf die Frage, ob man bereits Flüge streichen musste in der letzten Zeit, weil die Auslastung zu gering wäre, antwortet Meier: «Flugplananpassungen orientieren sich an den weltweiten Einreisebeschränkungen.» Die Flüge nach Palma de Mallorca seien aktuell gut ausgelastet und auch die Buchungen sind positiv, so der Sprecher.
Easyjet-Maschinen heben weiter ab, Ryanair kürzt
Auch Easyjet hält vorderhand an den Spanienzielen fest: Ab Flughafen Genf starteten am Montag bereits mehrere Maschinen in Richtung Süden.
Ryanair geht einen anderen Weg: Im September und Oktober wird der Billiganbieter die angebotene Flugkapazität um 20 Prozent kappen. Betroffen seien vor allem Flüge in die Länder Spanien, Frankreich und Schweden, für die verschiedene Regierungen die Reisebeschränkungen zuletzt verschärft haben.
Der Reiseveranstalter Tui hatte nach der deutschen Reisewarnung für fast ganz Spanien geplante Pauschalreisen abgesagt. Schweizer Reisebüros und -konzerne stehen Gewehr bei Fuss – den möglichen Quarantäne-Entscheid des BAG am kommenden Mittwoch vor Augen.