Putin-Propagandist hetzt erneut gegen den Westen
«Wir werden nach Berlin zurückkehren, wie im 20. Jahrhundert»

Putin-Propagandist Wladimir Solowjow ist erneut frustriert und hetzt gegen den Westen. Dieses Mal ist das Sondertribunal der Stein des Anstosses beim Russen.
Publiziert: 22.12.2022 um 22:25 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2022 um 17:55 Uhr
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Wladimir Solowjow droht dem Westen. «Wir werden nach Paris zurückkommen, wie im 19. Jahrhundert. Und wir werden nach Berlin zurückkehren, wie im 20. Jahrhundert», sagt er.
Foto: Rossija 24

In den letzten Wochen konnten Wladimir Putins (70) Truppen keine grossen Erfolge an der Front mehr vorweisen. Im Staatsfernsehen versucht der Haupt-Hetzer Wladimir Solowjow (59) jedoch, ein anderes Bild zu vermitteln. Er ist vom Sieg der russischen Armee überzeugt. Damit nicht genug. Der Propagandist schiesst in gewohnter Manier gegen den Westen.

Wolodimir Selenski (44) hatte letzten Monat gefordert, dass ein Sondertribunal für Russland errichtet wird. Dort sollen Verantwortliche für ihre Kriegsverbrechen geradestehen. Und das passt Putins Hetzer ganz und gar nicht.

Unverblümt droht er in einer seiner Sendungen am Mittwoch den Deutschen, den Franzosen, den Polen und auch den Holländern. «Ihr wollt ein Gericht in Den Haag? Wir werden in Den Haag über euch richten.»

Nürnberg, Paris und Berlin

Der Strafgerichtshof löst bei Solowjow einen Wutanfall aus. «Wir werden nach Den Haag kommen, wie wir nach Nürnberg kamen», schreit Solowjow.

Bei den Nürnberger Prozessen wurden 1946 deutsche Politiker, Militärs und NS-Funktionäre für ihre Verbrechen im Zweiten Weltkrieg zur Verantwortung gezogen. Von den 24 Angeklagten wurden zwölf zum Tode und sieben zu Freiheitsstrafen verurteilt, drei Angeklagte wurden freigesprochen.

Putins Top-Propagandist, der seit Monaten immer wieder mit äusserst kruden Drohungen und bizarren Aussagen auffällt, kommt richtig in Rage. «Wir werden nach Paris zurückkommen, wie im 19. Jahrhundert. Und wir werden nach Berlin zurückkehren, wie im 20. Jahrhundert», sagt er.

«Es steht ein harter Krieg bevor»

Dass der Krieg bald ein Ende haben könnte, glaubt der Putin-Propagandist nicht. «Es gibt nicht die geringsten Zweifel, dass uns ein harter Krieg bevorsteht. Und er wird nicht schnell enden.» Auch Russland werde darunter leiden.

«Werden wir es hart haben? Sehr! Wird es Angriffe auf unsere Städte geben? Ja! Werden gegen uns zusätzliche Sanktionen eingeführt? Ja!». Doch die Russen seien stark und würden das aushalten.

Das ist nicht das erste Mal, dass Solowjow vom Strafgerichtshof spricht. Vor einigen Wochen sagte er in seiner Talkshow: «Sollten wir verlieren, wird es kein Den Haag geben. Die Welt wird zu Asche werden.» (man)

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