Einer der Top-Propagandisten des Kremls hat vorgeschlagen, dass Russland als Nächstes in Deutschland einmarschiert. Dies sagt er in einem Beitrag, in dem er sich über die «F*** dich»-Briefmarke und einer Aussage einer deutschen Ministerin aufgeregt.
Wladimir Solowjow (58), TV-Propagandist des Kremls – und oft «Putins Mundwerk» genannt, schiesst gegen die deutsche Kulturministerin Claudia Roth (67, Grüne).
Briefmarken-Witz ist Auslöser
Diese hatte ein Geschenk von ihrem ukrainischen Amtskollegen Oleksandr Tkatschenko (56) erhalten: zwei Briefmarken. Darauf zu sehen ist der Untergang des Flaggschiffs «Moskwa», dazu eine Anspielung auf die berühmten ukrainischen Verteidiger der Schlangeninsel, die dem russischen Kriegsschiff sagten, es solle «sich f***en».
Es ist ihre Reaktion, die den Kreml-Propagandisten so aufregt. Roth lachte und wiederholte den Satz «This is Russia. F*** you» (Deutsch: Das ist Russland. F*** dich) mehrmals.
«Mächtiger Marsch des sowjetischen Stiefels»
In seiner Dienstagabend-Sendung auf Russia-1 deutet Solowjow an, Russland solle in Deutschland einmarschieren. So sagt er: «Glauben Sie, dass wir nach all diesen Idioten, Schurken, Rüpeln und Halunken in der deutschen Regierung mit ihnen über irgendetwas reden sollten?»
Die deutsche Kulturministerin habe allen Russen «f*** dich» gesagt, so Solowjow. Dann fragte er: «Was machen wir jetzt? Den Staub der teutonischen Gräber mit dem mächtigen Marsch des sowjetischen Stiefels wieder aufschütteln?»
Immer wieder droht er Europa
Dann sagt er: «Ohne dies wird es nie zu einer Verständigung kommen.» Er behauptet: «Erst schicken sie ihre Panzer in den Osten, die bald wieder russischen Boden zertrampeln werden, und jetzt haben wir diese eine, die sich als Kulturministerin ausgibt, natürlich von den Grünen.»
Schon mehrfach hat Wladimir Solowjow Europa mit Krieg gedroht. Zuletzt sagte er in einer russischen TV-Sendung, im «Krieg gegen Europa und die Welt» werde Russland härter durchgreifen müssen. (euc)