Er gilt als einer der radikalsten Top-Propagandisten des Kremls: Der russische Fernsehmoderator Wladimir Solowjow (58) – oft auch «Putins Mundwerk» bezeichnet – fällt seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder mit seiner radikalen und hasserfüllten Kriegspropaganda auf.
Er droht nicht nur dem Westen und der Nato regelmässig mit Angriffen, sondern schreckt auch nicht davor zurück, den Konflikt immer weiter anzuheizen und den Kreml-Chef Wladimir Putin (70) zu weiteren Kriegsverbrechen zu animieren. Erst kürzlich forderte er dazu auf, nach dem Anschlag auf die Krim-Brücke «mit allen Mitteln» zu reagieren. Kurz: Der Hardliner kennt keine Gnade.
Wie alte Aufnahmen beweisen, war Solowjow nicht immer so knallhart unterwegs, wie «Bild» berichtet. Im Gegenteil: Der Mann, der heute als angsteinflössender Kriegstreiber im Staats-TV Rossija 1 auftritt, war vor noch knapp zehn Jahren überzeugter Kriegsgegner.
«Keine juristische Grundlage» für Krim-Annexion
Kurz vor dem Krim-Krieg 2014 riet der Russe davon ab, die Insel anzugreifen und zu erobern. Es gäbe «keine juristische Grundlage» für eine russische Annexion. Und weiter: «Warum die Krim?»
Solowjow witzelte und meinte, dass man genauso Finnland oder Polen einnehmen könne. «Lassen Sie uns doch gleich ein russisches Imperium gründen. In den Grenzen von 1905. Ab welchem Zeitpunkt der Geschichte entscheiden wir, was erlaubt ist und was nicht?», so der Russe weiter.
Krieg wäre schlimmstes Verbrechen
Einen noch klareren Kurs fuhr Solowjow 2008. Damals bezeichnete er denjenigen, der einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine starten würde, als «kriminell». In der Sendung warnte der heutige Hardliner gar öffentlich davor, was am 24. Februar dieses Jahres zur bitteren Realität wurde: «Ein Krieg gegen die Ukraine, wäre das schlimmste Verbrechen, das man sich vorstellen kann.»
Während für den Propagandisten die Ukrainer dazumal also Menschen, die «im Geiste, im Blut und in der gemeinsamen Geschichte absolut brüderlich sind», waren, lässt er heute keine Gelegenheit aus, das Land als Nazi-Staat zu betiteln.
Eine Million Dollar pro Monat
Doch was steckt nur hinter dieser krassen Wende? Wie russische Medien berichten, sollen finanzielle Anreize dafür verantwortlich sein, dass Solowjow die Rolle des skrupellosen Kriegshetzers eingenommen hat. Der Russe verdient sich als Top-Propagandist offenbar ein goldenes Näschen: Berichten zufolge soll er pro Monat eine Million Dollar verdienen.
Dass Solowjow so richtig abkassiert, zeigen auch die zahlreichen Villen, die er in Europa besitzt. Allein am Comersee besitzt er zwei Häuser. (dzc)