Coronavirus beruhigte die Iran-Krise
Monster-Heuschrecken statt Zoff mit Trump

Erst noch drohte der Streit zwischen den USA und dem Iran zu eskalieren. Das Coronavirus hat die Lage allerdings etwas beruhigt, weil es in beiden Ländern massiv zuschlug.
Publiziert: 29.05.2020 um 23:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2020 um 11:28 Uhr
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Ein Mullah beim Beten: Das Coronavirus hat den Iran besonders hart getroffen.
Foto: imago
Guido Felder

Wie war der iranische Zorn gross, als US-Präsident Donald Trump (73) am 3. Januar den Terrorführer Qassem Soleimani (†62) ermorden liess. Als der oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Chamenei (81), «schwere Rache» schwor, wuchs schon die Angst vor einem Dritten Weltkrieg.

Die Last durch Corona hat dem Iran allerdings die Kraft zur Fortführung des Streits geraubt. Das Land war einer der ersten Hotspots, in denen das Virus zugeschlagen hatte. Inzwischen gibt es laut Worldometers gegen 8000 Tote und 140’000 Infizierte. Experten gehen von einer viel höheren Dunkelziffer aus.

Mindestens 20 Geistliche und Politiker sollen an Corona gestorben sein, mehrere enge Berater von Chamenei haben sich angesteckt.

Was wurde aus ...?

Es gab eine Welt vor Corona. Und es gab viele spannende Themen, über die wir geredet haben – bevor das Virus alles überschattete. Worum gings da nochmal? Was hat uns vor drei Monaten beschäftigt? Und was ist daraus geworden? BLICK zeigt einen grossen Überblick über die News von gestern, die jetzt wieder aktuell werden. Oder es die ganze Zeit über geblieben sind.

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Achtung, zweite Welle!

Nach einem nur knapp zweiwöchigen Lockdown hob Präsident Hassan Rohani (71) die meisten Beschränkungen im April wieder auf. Und schon schnellen die Zahlen von Infizierten wieder nach oben: Es kündigt sich eine neue Welle an.

Corona ist nicht die einzige Krise, die das Land lähmt. Auch die Sanktionen des Westens sowie der versehentliche Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine am 8. Januar in Teheran bringen das Regime ins Wanken. Dazu wird der Iran von einer massiven Heuschreckenplage heimgesucht. Die Insekten sind grösser als sonst und fressen sieben der 31 Provinzen kahl.

Um die leere Staatskasse zu füttern, hat der Iran unter Protest der USA fünf Tanker mit Benzin nach Venezuela losgeschickt. Die Drohungen Teherans, allfällige Angreifer der Flotte zu attackieren, wirken nicht mehr als eine müde Kriegserklärung.

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