Fast wäre Boris Johnson (55) am gleichen Problem gescheitert wie Theresa May (63). Für seinen Brexit-Deal fehlte dem Briten-Premier die Mehrheit im Parlament.
Auf Rat seines Chefberaters Dominic Cummings (48) liess Johnson im vergangenen Herbst die Situation eskalieren – und setzte auf Neuwahlen. Der Coup gelang. Sechs Wochen nach seinem furiosen Wahlsieg unterzeichnete Brexit-Boris die EU-Austrittsurkunde. Die britischen EU-Abgeordneten räumten ihre Büros in Brüssel.
Ende 2020 droht der wirtschaftliche Bruch
Doch damit ist das Drama um den EU-Austritt der Briten nicht vorbei. Denn der Johnson-Deal hat einen Haken: Der «No-Deal-Brexit» ist immer noch nicht vom Tisch!
Bis Ende 2020 gilt eine Übergangsfrist, sodass sich im Alltag noch nichts ändert. Gelingt bis Jahresende keine Einigung, droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. Bereits im Juni müsste entschieden werden, ob die Verhandlungsfrist für ein Handelsabkommen verlängert wird.
Es gab eine Welt vor Corona. Und es gab viele spannende Themen, über die wir geredet haben – bevor das Virus alles überschattete. Worum gings da nochmal? Was hat uns vor drei Monaten beschäftigt? Und was ist daraus geworden? BLICK zeigt einen grossen Überblick über die News von gestern, die jetzt wieder aktuell werden. Oder es die ganze Zeit über geblieben sind.
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Doch die Brexit-Gespräche stocken. Die EU und Grossbritannien zerpflücken sich gegenseitig.
Johnsons Europa-Berater David Frost (55) düpierte Brüssel mit einem offenen Brief, in dem er sich über deren Verhandlungslinie beklagte. Die EU biete Grossbritannien ein weniger ambitioniertes Handelsabkommen als anderen internationalen Partnern, verlange dafür aber viel strengere Bedingungen, behauptete Frost: «Ich hoffe, dass die EU in den nächsten Wochen noch einmal über ihre Vorschläge nachdenkt, damit wir einen raschen und konstruktiven Weg finden.»
Vorerst letzte Verhandlung für Handelsabkommen ist Anfang Juni
EU-Chefunterhändler Michel Barnier (69) reagierte gereizt auf das passiv-aggressive Schreiben. Der Franzose, der sich mit den Brexit-Verhandlungen bereits seit 2016 herumplagen muss, schrieb an Frost: «Ich möchte nicht, dass der Ton, den Sie angeschlagen haben, das gegenseitige Vertrauen und die konstruktive Atmosphäre beeinträchtigt, die zwischen uns unerlässlich ist.»
Die vorerst letzte Verhandlungsrunde über ein Handelsabkommen steht Anfang Juni an. Die EU wäre bereit, die Verhandlungsfrist zu verlängern – die Briten sind jedoch strikt dagegen. Einmal mehr heisst es also: Showdown im endlosen Brexit-Streit.