Die Genossenschaft Fenaco hebt per Anfang 2024 die Gesamtlohnsumme um «etwas mehr als 2 Prozent» an. Laut Unternehmens-Mitteilung fliessen 1,2 Prozent in eine generelle Lohnerhöhung, wobei die Monatslöhne um mindestens 60 Franken ansteigen sollen. Der Rest ist für «individuelle und strukturelle Anpassungen» vorgesehen.
Fenaco beschäftigt laut eigenen Angaben 11'500 Mitarbeitende.
Die Gewerkschaften Unia und Syna begrüssen zwar die generelle Lohnerhöhung, die einem «Paradigmenwechsel» gleichkomme, erklären aber gleichzeitig die Lohnverhandlungen für gescheitert: «Das Angebot von Fenaco ist angesichts des grossen Nachholbedarfs der letzten Jahre ungenügend und reicht nicht, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu erhalten.» Die Gewerkschaften und die Personalkommissionen lehnen nach Konsultation der Beschäftigten das Ergebnis deshalb ab.
Laut Fenaco ist der Teuerungsausgleich gewährleistet
Fenaco vertritt einen anderen Standpunkt. In den letzten zehn Jahren seien die Löhne schrittweise um insgesamt 10,5 Prozent gestiegen, während die Teuerung im gleichen Zeitraum 6,0 Prozent betrug. Wegen der aktuellen Prognosen sei mit der Lohnrunde 2024 der Teuerungsausgleich somit gewährleistet.
Trotzdem sollen die Mitarbeitenden der Fenaco-Gesellschaften – dazu gehören die Detailhändler Landi und Volg, die Erdölfirma Agrola, die Getränkehersteller Provins und Ramseier, das Transportunternehmen Traveco sowie weitere Firmen – der Meinung sein, dass sie an Kaufkraft eingebüsst haben. Unia und Syna fordern die Fenaco auf, mehr Mittel im Kampf gegen Kaufkraftverluste aufzuwenden. «Mit mehr als zwei Milliarden Franken Eigenkapital verfügt das Unternehmen über eine solide finanzielle Basis», schreiben die Gewerkschaften.
2022 setzte Fenaco 8,06 Milliarden Franken um, ein neuer Rekordwert. Der Erlös (EBIT) betrug 138,4 Millionen Franken.