Auf einen Blick
- Airbnb-Mitbegründer Joe Gebbia schliesst sich Elon Musks DOGE-Team an
- Gebbia und Musk sind eng befreundet und haben geschäftliche Verbindungen
- Airbnb-Aktien stiegen nach Bekanntgabe um rund 15 Prozent an
- Es hagelt aber auch Boykottaufrufe
«Boycott Airbnb!» steht derzeit immer öfter in Beiträgen und Gruppen auf sozialen Medien. Grund dafür ist aber diesmal nicht, dass Airbnb die Wohnungspreise in den Zentren von touristisch beliebten Städten steigen lässt.
Es hat damit zu tun, dass sich Airbnb-Mitbegründer Joe Gebbia (43) dem «Department of Government Efficiency» (DOGE) von Elon Musk (53) angeschlossen hat. Bislang bestand das DOGE-Team aus mehrheitlich unbekannten, jungen IT-Cracks mit engen Verbindungen zu Musk. Mit Gebbia stösst ein erfahrener Unternehmer zum Team, das die Kosten der US-Verwaltung mit radikalen und politisch motivierten Methoden drastisch senken will. Einzige Gemeinsamkeit: Auch Gebbia hat enge Verbindungen zu Musk.
Der Selfmade-Milliardär mit einem geschätzten Privatvermögen von fast 10 Milliarden Dollar sitzt beispielsweise im Verwaltungsrat von Musks Autohersteller Tesla, dessen Hauptsitz an Gebbias Wohnort Austin (Texas, USA) liegt. Auch Musk wohnt in Austin und soll sich bereits bei Gebbias Hausbau-Startup Samara über die Möglichkeiten eines Hauskaufs informiert haben.
Generell gilt: Die beiden Unternehmer aus der US-Geldelite sind eng befreundet. Gebbia spendete zwar ursprünglich für die Demokraten, etwa Hillary Clinton (77) oder Joe Biden (82). Er hat inzwischen aber eine Wende vollzogen und lobte zuletzt öffentlich auf Musks Plattform X sowie anderswo die Politik von Donald Trump sowie die Arbeit von DOGE.
Unterschiedliche Reaktionen
Als die «New York Times» das Engagement von Gebbia bei DOGE ankündigte, gab es zweierlei Reaktionen. Investoren schien es zu freuen: Die Airbnb-Aktien stiegen sofort um rund 15 Prozent an und haben sich seitdem auf dem höheren Niveau gehalten.
Kritische Beobachter der Tätigkeiten von DOGE dagegen verwiesen darauf, dass die Mitarbeit von Gebbia bei DOGE einen weiteren Einfluss des Privatsektors auf die Gestaltung der US-Bundespolitik bedeutet.
Es ist nicht das erste Mal, dass Airbnb mit Boykott-Aufrufen konfrontiert ist. Solche gab es schon 2019, als bekannt wurde, dass Airbnb Wohnungen von israelischen Siedlern in palästinensischen Gebieten vermietet – was Amnesty International damals als «Kriegsverbrechen» bezeichnete.