Verkauf von Melectronics & Co
Fressnapf will bei der Migros zuschnappen

Gibts an den Standorten von Melectronics und SportX bald Hundefutter und Katzenstreu statt Staubsauger und Joggingklamotten zu kaufen? Möglich. Die deutsche Haustierbedarfskette jedenfalls ist an den Standorten interessiert.
Publiziert: 20.02.2024 um 10:00 Uhr
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Fressnapf will in der Schweiz weiter wachsen – und sucht dafür nach neuen Standorten.
Foto: PIUS KOLLER

Die Schweiz ist auf den Hund gekommen. Die Haustierbedarfskette Fressnapf hat ihren Umsatz in der Schweiz im vergangenen Jahr gesteigert, wie das deutsche Unternehmen am Montag mitteilte. Das Wachstum weckt nun Begehrlichkeiten – auf die zum Verkauf stehenden Migros-Flächen an bester Lage!

«Natürlich schauen wir uns die zum Verkauf stehenden Flächen der Migros an», sagt Fressnapf-Schweiz-Chef Hermann Aigner zur «Aargauer Zeitung». «Da gibt es sehr interessante Objekte für uns.» Zur Erinnerung: Zum Verkauf stehen bei der Migros die Reisegruppe Hotelplan, der Sporthändler SportX, die Heimelektronikkette Melectronics und der Mibelle-Industriebetrieb.

Gerade SportX und Melectronics haben Flächen an zentralen Lagen, die Fressnapf und andere ebenfalls gern hätten. Pluspunkt: Vielfach liegen die Geschäfte neben oder nahe an einer Migros-Filiale, was entsprechende Kundenströme mit sich bringt.

Keiner will die Migros-Töchter, doch alle wollen die Flächen

Fressnapf-Schweiz-Chef Aigner sagt zur «Aargauer Zeitung», man wolle insbesondere in den Innenstädten wachsen. Bisher ist die Kette eher in den Agglomerationen anzutreffen. Fressnapf betreibt hierzulande 70 Filialen mit rund 500 Angestellten. Im laufenden Jahr sollen fünf weitere Standorte dazukommen. Langfristig soll die Zahl der Filialen auf 90 anwachsen. Grundlage für das Wachstum ist die Tierliebe von Herr und Frau Schweizer: Schätzungsweise zwei Millionen Hauskatzen hält die Schweizer Bevölkerung, ausserdem rund 600'000 Hunde.

Fressnapf-Boss Aigner ist allerdings nicht der Einzige, der Begehrlichkeiten für die Verkaufsflächen der Migros-Fachmärkte anmeldet. Auch Coop hat bereits Gespräche mit der Konkurrenz aufgenommen, wie Coop-Chef Philipp Wyss (58) letzte Woche im Gespräch mit Blick bestätigte: «Punktuell haben wir durchaus ein Interesse an gewissen Standorten von Fachmärkten, die allenfalls vom Migros-Umbau betroffen wären.»

Dass überhaupt Ladenflächen frei werden könnten, liegt daran, dass die Migros wohl kaum Käufer findet, die ihre Tochterunternehmen vollständig übernimmt und weiterführt. Realistischer ist, dass sie aufgespalten werden. Die Konkurrenz könnte bei SportX und Melectronics zum Beispiel nur einzelne Standorte übernehmen. Oder aber das gesamte Geschäft aufkaufen, um es dann vom Markt zu nehmen. So oder so wird es wohl zu Filialschliessungen kommen – und Fressnapf könnte bei den entsprechenden Standorten zuschnappen. (sfa)

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