Stadler Rail hat vorgesorgt
Warum Peter Spuhler keine Angst vor US-Zöllen hat

Der Schweizer Zugbauer hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Ein grosser Teil der Zukunftshoffnungen lagert auf dem US-Geschäft. Ist das angesichts der Unsicherheiten rund um Trumps Zölle immer noch so?
Publiziert: 19.03.2025 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2025 um 22:08 Uhr
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Der Stadler-Standort in Salt Lake City (USA) wird aktuell erweitert.
Foto: thomas andre

Darum gehts

  • Stadler Rail: Gewinneinbruch durch Flutkatastrophen in Europa, Dividende gekürzt
  • Stadler produziert in Salt Lake City, Utah, erfüllt 'Buy American'-Gesetzgebung
  • Bislang erst 7 Prozent der aktuellen Aufträge aus den USA und Kanada, deren Wert beträgt rund 2 Milliarden Franken
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Mehrere Flutkatastrophen in Spanien und im Wallis haben das Jahresergebnis 2024 des Schweizer Zugherstellers Stadler Rail stark belastet. Der Gewinn brach um 60 Prozent ein, die Dividende wurde massiv gekürzt.

Droht in diesem Jahr mit den US-Zöllen die nächste Katastrophe? Die Firma von Peter Spuhler (66) führt das Nordamerika-Geschäft seit Januar 2025 in einer eigenen Division, weil es für die Strategie und das Wachstum so wichtig ist. Doch die Flut von Zöllen der Trump-Regierung schafft bei vielen Unternehmen Unsicherheiten. Offenbar aber nicht beim Zugbauer. Stadler-Finanzchef Raphael Widmer (61) übt sich im Gespräch mit Blick in Gelassenheit: «Unsere Wachstumsziele in den USA bleiben unverändert.»

Stadler setzt «Buy American» längst um

Von allfälligen Zöllen bliebe das US-Geschäft weitgehend verschont: «An unserem 2016 eröffneten Standort in Salt Lake City können wir die ganze Angebotspalette produzieren, sodass wir nicht in die USA exportieren müssen.» Dieser Standort unterstehe zudem der bereits vor Trump eingeführten «Buy American»-Gesetzgebung: Für kritische Komponenten und Lieferketten sollen zu mindestens 70 Prozent Produkte aus dem US-Inland bevorzugt werden, wo kein Zoll anfällt.

Für jene Materialien, die Stadler in den USA importieren muss, sei die Situation noch unklar. Widmer geht aber davon aus, dass das Geschäft davon «nur marginal» betroffen wäre. Stadler arbeite zudem aktiv daran, zollbefreite Ausnahmeregelungen zu erhalten für Komponenten, die in den USA gar nicht erhältlich sind.

Nachhaltigkeit bleibt auch unter Trump ein Thema

Erst sieben Prozent der bestehenden Aufträge stammen aktuell aus den USA oder Kanada. Deren Wert: rund 2 Milliarden Franken. Dazu gehören Züge in Salt Lake City (Utah), Kalifornien oder Texas sowie Signaltechnik in Atlanta (Georgia). Widmer rechnet damit, dass der Auftragsstapel künftig wächst.

Gerade für besonders umweltfreundliche Züge mit Wasserstoffantrieb – auch wenn US-Präsident Donald Trump (78) kein Befürworter von Nachhaltigkeit ist. Widmer: «Der Bedarf in den USA ist dafür vorhanden.»

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