Auf einen Blick
- Stadler Rail baut neue Regionalzüge für Bern und Solothurn
- Züge bieten mehr Platz, Komfort und barrierefreie Einstiege
- 20 Triebzüge für 190 Millionen Franken zwischen 2028 und 2030
Der Zugbauer Stadler Rail darf die neuen Regionalzüge für Bern und Solothurn produzieren. Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) hat dem Thurgauer Unternehmen von Patron Peter Spuhler (65) den Zuschlag für die kommende Fahrzeugbeschaffung vergeben. Zwischen 2028 und 2030 werden insgesamt 20 neue Triebzüge auf der RegioExpress-Linie Solothurn-Bern (RE5) in Betrieb genommen. Sie kosten 190 Millionen Franken.
Mit dem neuen Rollmaterial können in Zukunft deutlich mehr Fahrgäste an ihr Ziel gebracht werden und der Reisekomfort steigt, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Produziert werden die Züge im Stadler-Werk in Bussnang TG. Die neuen Züge sind 60 Meter lang. Sie können auch in der sogenannten Dreifachtraktion fahren, also drei Triebzüge aneinandergekoppelt. So können in Stosszeiten bis zu 50 Prozent mehr Passagiere befördert werden.
Die Züge haben 21 Sitzplätze in der ersten Klasse und 103 Sitzplätze sowie 15 Klappsitze in der zweiten Klasse. Zudem haben sie deutlich mehr Platz im Einstiegsbereich – etwa für Kinderwagen, Velos oder Gepäck. Und Steckdosen an den Sitzplätzen und barrierefreie Einstiege.
Ersatzteile werden knapp
Die RBS ersetzen mit den neuen Triebzügen von Stadler Rail ihre älteste Flotte, heisst es weiter. Die derzeit auf der Linie S8 zwischen Bätterkinden SO und Bern eingesetzten S-Bahnzüge «Seconda» sind inzwischen über 30 Jahre alt. Sie sind zunehmend störungsanfällig und kommen an ihr Lebensende. Sie stehen immer häufiger in der Werkstatt, zudem werden die Ersatzteile knapp.
Die ersten drei neuen Fahrzeuge werden ab 2026 gefertigt und zwischen Mitte 2027 bis Mitte 2028 auf dem RBS-Netz in Betrieb genommen. Nach erfolgreichem Probebetrieb und Schulung der Lokführerinnen und Lokführer folgt ab 2029 die Serienlieferung. Die Neubeschaffung und die Verlängerung der Perrons auf 180 Meter ermöglichen dann ab 2030 den Regelbetrieb in Dreifachtraktion.
Peter Spuhler freut sich
Stadler-Rail-Chef Spuhler: «Ich freue mich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen und dass wir für den RBS nun zum dritten Mal Züge bauen können», sagt er. Und fügt an: «Wir konnten mit einem massgeschneiderten Fahrzeug überzeugen und zeigen, dass Komfort, Zuverlässigkeit und Design bestens vereinbar sind.»