Der österreichische Unternehmer René Benko (46) liebt Partys. Aber er gibt selten Interviews. Die Nöte seines Signa-Imperiums rücken seine Person nun aber immer stärker in den medialen Fokus. Mehr als ihm wohl lieb ist.
Benko hat keinen richtigen Schulabschluss
Der heutige Immobilien-Milliardär verliess mit 17 Jahren die Handelsakademie Innsbruck (A) ohne Abschlussprüfung. «Da ich damals mehr auf Baustellen unterwegs war als in der Schule, wurde ich nicht zur Matura zugelassen», erklärt Benko dem «Handelsblatt». Seine Verkaufskenntnisse holte er beim damals umstrittenen Finanzberater AWD (heute Swiss Life Select). Es wird ihm nachgesagt, dass er mit einem geliehenen Ferrari bei der Sparkasse Tirol vorfuhr, um Eindruck zu schinden.
Benko ist vorbestraft
Ende 2012 wurde Benko in Wien in einem Korruptionsprozess rechtskräftig verurteilt. Die Strafe: ein Jahr auf Bewährung. Klingt nicht schlimm, bedeutet aber, dass Benko als vorbestraft gilt. Im konkreten Fall geht es um versuchte Einflussnahme bei einem Verfahren in Italien. Die zuständige Richterin sprach damals von «lupenreiner Korruption». Die Folge: Benko darf im Unternehmen keine Vorstands- oder Geschäftsführerposition mehr bekleiden. Er behielt als Beiratsvorsitzender und Haupteigentümer aber vorerst noch jahrelang alle Fäden bei Signa in der Hand.
Benko reist gerne luxuriös
Benko kommt aus einfachen Verhältnissen. Der Familienmensch – mit Ehefrau Natalie hat er vier Kinder – hat aber Freude am Reichtum gefunden. In seinem Privatjet düst er gerne durch die Welt, jüngst zum Shopping nach Barcelona. Er war mit seiner Bombardier Global Express mit Baujahr 2009 unterwegs. Sie hat 14 Plätze, eine Reichweite von 10'000 Kilometern und damals 40 Millionen Euro gekostet. Daneben besitzt Benko die Superyacht «Roma», die 45 Millionen Euro wert ist und pro Jahr 4,5 Millionen Euro an Unterhalt verschlingt.
Benko hat ein Faible für Kunst
Zunächst trat Benko in der Kunstwelt gar nicht in Erscheinung. Doch nun soll er seine private Kunstsammlung verkaufen wollen, um zu Geld zu kommen. Laut dem «Spiegel» sind darunter ein Picasso im Wert von 17 Millionen Euro, ein Basquiat für 11 Millionen Euro und mehrere Bilder von Andy Warhol im Wert von 30 Millionen Euro.
Benko liebt opulente Bauten
Laut österreichischen Medien besitzt Benko privat gar keine Immobilien. Aber über die Signa-Gruppe hat er Zugang zu illustren Häusern. Allen voran das berühmte Chrysler Building in New York, das die Signa Holding 2019 mit einem US-Partner erwarb. Des Weiteren betreibt Signa Luxury Hotels nahmhafte Hotels in ganz Europa – etwa das Hotel Bauer Palazzo in Venedig, das Park Hyatt in Wien, das Chalet N in Lech am Arlberg (A) und die Villa Eden Luxury am Gardasee.
Benko mag komplexe Strukturen
Zur Signa Holding gehören bis zu 1000 Unterfirmen. Das hat seinen Zweck. Der wurde klar, als Benko 2021 gegenüber der «Immobilien-Zeitung» klarstellte, dass Signa und Galeria «miteinander nichts zu tun haben». Der Hintergrund: 2020 schüttete Signa Prime den Investoren 201 Millionen Euro Dividenden aus. Gleichzeitig verloren Tausende Mitarbeitende von Galeria, die zu Signa Retail gehört, in Deutschland infolge eines Insolvenzverfahrens ihre Jobs.