Der Immobilieninvestor und Globus-Mitbesitzer René Benko (46), der hinter dem angeschlagenen Immobilienkonzern Signa steht, ist laut einem Medienbericht auf der verzweifelten Suche nach Geldgebern. Diese sollen noch diese Woche eine Kapitalspritze von 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen können, berichtete das «Handelsblatt» am Montagabend unter Berufung auf Finanzkreise. Sonst zieht es zappenduster aus.
Derzeit liefen Gespräche mit Investoren, die sich das Risiko aber mit hohen Zinsen bezahlen lassen würden, so der Medienbericht weiter. Die Kredite sollen demnach mit freien Vermögenswerten der Immobilientochter Signa Prime besichert werden. Signa war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Wie in den vergangenen Wochen auch. Einfach schweigen, wenns lichterloh brennt. Professionelle Kommunikation sieht anders aus.
1,5 Milliarden Euro sind nötig
Die Kapitalspritze solle unter anderem eine Ende November fällige Anleihe über 200 Millionen Euro und laufende Kosten decken. Bis Ende des ersten Halbjahres 2024 seien dann insgesamt 1,5 Milliarden Euro fällig. Die eigentliche Restrukturierung solle erst beginnen, wenn die Liquidität gefunden sei, hiess es im Bericht.
Um zu überleben, müsse sich die Signa Holding auf einen gesunden Kern reduzieren, hiess es weiter. Dazu könnte sich Signa dem Bericht zufolge von der Handelstochter Signa Retail trennen. Ein Verkaufsberater für das Handelsgeschäft sei aber noch nicht beauftragt, Gespräche liefen aber bereits.
Finanziell wird es nun so richtig knapp
Die Lage ist dramatisch! Signa Prime wiederum, der die prominentesten Projekte vom Berliner KaDeWe über Selfridges in London bis hin zum Hamburger Bauprojekt Elbtower gehören, scheint am Ende. Und hat in den letzten Tagen potente Investoren angebettelt, weil sie noch in diesem Jahr 500 Millionen Euro benötigt.
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Nur so können sie ihren Verpflichtungen nachzukommen, heisst es bei Insidern, die in die Gespräche involviert sind. Die Aussichten sind aber nicht wirklich gut. Einige der angesprochenen Investoren hätten Signa bereits einen Korb gegeben. Schon das ganze Jahr kämpft Signa damit, Liquidität aufzutreiben. (pbe/SDA)