Steigen sie bei Globus ein?
Immo-Investor René Benko verhandelt mit den Saudis

Seine Signa-Gruppe liegt in Trümmern. Deshalb braucht Investor und Globus-Mitbesitzer René Benko sehr schnell sehr viel Geld. Offenbar hat er jetzt beim saudischen Staatsfonds von Kronprinz Mohammed bin Salman angeklopft.
Publiziert: 04.11.2023 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2023 um 15:45 Uhr
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Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman verhandelt offenbar mit René Benko.
Foto: keystone-sda.ch

Seit Mai 2020 ist der österreichische Immo-Investor René Benko (46) Besitzer der noblen Warenhauskette Globus. Über die Signa-Gruppe, ein reichlich undurchsichtiges Immobilien-Konstrukt. Dieses liegt nun aber in Trümmern. Und Benko zieht sich aus dem Geschäft zurück. Nicht zuletzt auf Druck der Investoren.

Für Experten ist klar: Globus-Mitinhaberin Central Group aus Thailand wird das Warenhaus nun ganz übernehmen. Das würde Sinn ergeben, waren die Thailänder doch bereits an der Neuausrichtung von Globus direkt beteiligt. Im Mai 2020 hatte die Migros Globus verkauft. Weder Globus noch Signa äussern sich zu entsprechenden Gerüchten. Und beantworten keine Fragen von Blick.

Benko braucht sehr viel Geld

Derweil bringt sich ein neuer Player in Position: Der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF). Intensive Gespräche über ein millionenschweres Darlehen laufen. Das berichtet unter anderem das Finanzportal Business Insider. Gehört Globus also bald den Saudis? Auch diese Frage will Globus derzeit nicht beantworten.

Klar ist aber: Benko braucht für seine Signa sehr schnell sehr viel Kohle. Da hat er beim saudischen Fonds, der von Kronprinz Mohammed bin Salman (38) kontrolliert wird, am richtigen Ort angeklopft. Die Saudis schwimmen nur so im Geld. Sie wollen sich vom Geschäft mit Erdöl losreissen. Und investieren über den PIF Milliarden in neue Geschäfte.

Der Fonds wurde 1971 gegründet. Er verfügt über ein Vermögen von 700 Milliarden Euro. Bis 2025 soll der PIF auf mehr als eine Billion Euro anwachsen. Vor allem mit Investitionen im Sport sorgte der Fonds zuletzt für Aufsehen. So füttert er vier Vereine in der saudischen Fussball-Liga mit Geld. Und verpflichtet sogar Weltstars wie Cristiano Ronaldo (38). Der Portugiese soll pro Saison 200 Millionen Euro verdienen.

Hunderte Millionen abschreiben?

Da wäre die Übernahme von Globus für eine Milliarde Franken – dieser Preis macht bei Experten die Runde – ein Klacks. Zudem könnte der Staatsfonds so seine eigenen Investitionen schützen. Denn offenbar stecken bereits Hunderte Millionen Euro des PIF in Signa. Bei einer Pleite müsste der Staatsfonds einen Grossteil des Benko-Geldes abschreiben. Das wollen selbst die schwerreichen Saudis kaum. (pbe)

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