Auf einen Blick
- Schweizer Reisebranche erwartet Umsatzwachstum im Herbst
- Skandinavien und klassische Badeferienziele im Sommer stark nachgefragt
- 10 Milliarden Franken für Auslandreisen mit Übernachtung
Die Schweiz ist seit Jahren Reiseweltmeister. Wir reisen gerne und viel und geben dafür auch viel Geld aus: zuletzt 10 Milliarden Franken für Auslandreisen mit mindestens einer Übernachtung.
Doch der Reisemotor stockt. Der Schweizer Reise-Verband (SRV) berichtete letztes Jahr, dass über drei Viertel aller Schweizerinnen und Schweizer verstärkt auf ihr Reisebudget achten müssen. Im aktuellen Jahr hat sich die Situation nicht merklich gebessert: Das Sommergeschäft lief verhalten an, die Reisebuchungsaktivität legte erst nach der Fussball-EM merklich zu, wie der SRV im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz festhielt.
Die Reisebranche spricht von einer Sommersaison mit einem Umsatzniveau «auf Höhe des Vorjahres». Die Badeferienbuchungen im unteren Preissegment waren sogar leicht rückläufig.
Der Herbst soll es richten
Immerhin: Für den Herbst erwarte die Reisebranche ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent über Vorjahr. Der Herbst gilt bereits seit Jahren als Verlängerung der Sommersaison. «Dieses Jahr zeigt sich die Verlagerung in diese Jahreszeit etwas ausgeprägter», kommentiert SRV-Präsident Martin Wittwer (63). Aufgrund der hohen Temperaturen im Mittelmeerraum hätten zudem einige Reisende ihre Ferien geografisch verlegt – in die etwas kühleren nördlichen Gefilde. So war diesen Sommer nebst klassischen Badeferienzielen wie Spanien, Griechenland oder die Türkei auch Skandinavien besonders stark nachgefragt.
Im Herbst seien die Trenddestinationen indes Ägypten, die Türkei und Mauritius.
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Zudem liege auch der Eingang langfristiger Buchungen für das Winterhalbjahr über den Erwartungen. Dies, weil die Preise im Vergleich zu 2023 stabil blieben und die Flugpreise auf der Langstrecke tendenziell sogar günstiger werden. Die Schweizer reisen also wieder mehr in die Ferne. Hierbei liegen vor allem Thailand, der Indische Ozean sowie die Karibik im Trend.
Die wichtigsten Reisetrends
Der SRV hat zudem im Rahmen einer Umfrage die massgeblichen Trends für das zukünftige Reisen untersucht. An der Spitze steht der Einfluss der Klimaerwärmung. Das werde Auswirkungen auf die Destinationswahl der Konsumenten und auf die Reisezeitpunkte haben. Ebenso könnten neue Regularien – beispielsweise eine Klimasteuer – in Kraft treten.
Der Wunsch nach individuellen Ferienerlebnissen (Platz 2) werde das «Reisen abseits der Massen» fördern. Auf Platz 3 lagen die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz, etwa beim Erstellen von Reiseprogrammen oder der Planung von Reiserouten.