Inflation drückt auf Reiseausgaben
Jeder dritte Schweizer will bei Ferien-Unterkunft sparen

82 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer spüren die Teuerung bei der Ferienplanung und müssen aufs Reisebudget acht geben. Dies zeigen Umfragen des Schweizer Reise-Verbands und des Versicherers Allianz.
Publiziert: 06.09.2023 um 18:02 Uhr
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Durchschnittlich haben sich die Veranstalterpreise für klassische Badeferien um 10 Prozent gegenüber 2019 erhöht.
Foto: Getty Images
Robin Wegmüller

Griechenland, Spanien, Türkei. Wer möchte nicht an den idyllischen Stränden dieser Reisedestinationen am Mittelmeer liegen? Nach Corona ist die Reiselust wieder erwacht – auch diesen Sommer zog es wieder vermehrt Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland. Trotz Inflation, trotz weniger in der Lohntüte. 

Umso mehr überrascht: es wird vermehrt nun doch aufs Portemonnaie geschaut. Die Inflation erschwert es Herr und Frau Schweizer zunehmend, ins Ausland zu reisen, wie Umfragen des Schweizer Reise-Verbands (SRV) und der Allianz Partners zeigen. Mehr als 80 Prozent nehmen die Inflation wahr und müssen ihre Ausgaben aktiv anpassen, um sich das Reisen weiterhin leisten zu können. So nimmt ein Drittel bewusst Abstriche bei der Unterkunftsart in Kauf und verzichtet auf gewissen Luxus.

Durchschnittlich haben sich die Preise der Reiseveranstalter für klassische Badeferien um 10 Prozent gegenüber 2019 erhöht. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Teuerung. So haben beispielsweise Flüge der Swiss einen um 15 bis 20 Prozent höheren Preis als 2019.

Nur Fachkräftemangel grösseres Problem für Veranstalter

SRV-Präsident Martin Wittwer (62) sieht im Zusammenhang mit der Inflation Probleme auf seine Mitglieder zukommen. «Die schwindende Kaufkraft wird das Einkaufsverhalten vieler Konsumenten generell verändern – und auch die Reisebranche tangieren», ist Wittwer überzeugt. Strom, Krankenkasse, Miete: alles werde teurer. Dies beschäftige den Reise-Verband schon, so Wittwer. Die Mitglieder des Verbands bestätigen diese Prognose.

Hotelplan, Tui und Co. sehen für den Ausland-Tourismus die Preisentwicklung als zweitgrösste Herausforderung nach dem Fachkräftemangel.

Kleiner Lichtblick für den Winter

Immerhin gibt es kurzfristig einen Lichtblick. «Für das Winterhalbjahr erwarten die Reiseveranstalter keine signifikante Preissteigerung», erklärt SRV-Geschäftsführerin Andrea Beffa (38). Die voraussichtlich höheren Kapazitäten und mehr Wettbewerb entlasten die Preise.

Trotzdem müssen viele Schweizer immer mehr aufs Portemonnaie achten, um in die Ferien vereisen zu können.

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