Mit Spannung wurden heute die Zahlen von Zughersteller Stadler Rail erwartet. Und die können sich tatsächlich sehen lassen.
Der Auftragseingang von 6,8 Milliarden Franken (2022: 8,6 Milliarden) und der Auftragsbestand per Ende Jahr von 24,4 Milliarden Franken liegen innerhalb der Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich bedeuten die eingesammelten Aufträge einen neuen Spitzenwert.
Der Umsatz liegt bei 3,6 Milliarden Franken, leicht unter dem Vorjahr (3,8 Milliarden). Dies wird aufgrund erheblicher negativer Währungseffekte von knapp 100 Millionen Franken dennoch als zufriedenstellend angesehen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern beträgt 183,3 Millionen Franken.
Das Konzernergebnis stieg deutlich auf 138,6 Millionen Franken (Vorjahr: 75,1 Millionen). Es erreichte damit den höchsten Wert seit dem Börsengang vor fünf Jahren. Der Anstieg des Konzernergebnisses sei auf tiefere Währungsverluste im Finanzergebnis als im Vorjahr zurückzuführen. Zudem konnten aufgrund der hohen Liquidität deutlich höhere Zinserträge verbucht werden.
Nach Eröffnung der Börse sackte die Stadler-Aktie leicht ab. Möglicherweise, weil die Finanzgemeinde etwas mehr erwartete und vor allem der Ausblick enttäuschte. Die Aktionäre sollen immerhin eine unveränderte Dividende von 0.90 Franken je Aktie erhalten. Inzwischen hat sich der Aktienkurs auch schon wieder von der Start-Baisse erholt.
Die Stadler Rail-Aktien haben seit Anfang Jahr dennoch einen Rückgang um etwa 7 Prozent verzeichnet. Auch vor der Ankündigung der Zahlen waren sie nochmals leicht getaucht.
Gute Auftragseingänge aus mehreren Märkten
Stadler selber beurteilt in der Mitteilung die eigene Performance im abgelaufenen Geschäftsjahr aber als «sehr gut».Das führt das Unternehmen aus Bussnang TG primär auf das diversifizierte Produktportfolio zurück. Besondere Markterfolge konnte Stadler Rail in Kasachstan, Litauen, Italien und in den USA verbuchen.
Zu Jahresbeginn finalisierten Stadler und die Kasachischen Eisenbahnen (KTZ) einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von 537 Schlaf- und Liegewagen. Der Vertrag im Wert von 2,3 Milliarden Euro umfasst auch die Instandhaltung der Schlaf- und Liegewagen über einen Zeitraum von 20 Jahren.
«Preissteigerungen für Materialien und Engpässe in der Beschaffung konnten wir im Geschäftsjahr 2023 weitestgehend durch laufende Effizienzmassnahmen in der Fertigung kompensieren», kommentiert Markus Bernsteiner, Group CEO, das Geschäftsjahr 2023. Bis 2026 erwarte das Unternehmen «markantes Umsatz- und Ergebniswachstum».