Wieder räumt Aebi Schmidt ab, wieder in den USA. Seitdem der ehemalige Credit-Suisse-Manager Barend Fruithof an der Spitze des Schweizer Industrieunternehmens steht, wird zugekauft. Wie heute morgen bekannt wurde, übernimmt Aebi Schmidt das Schnee- und Enteisungsgeschäft vom Industrieriesen Oshkosh aus Wisconsin.
Oshkosh baut schwere Spezialfahrzeuge, darunter die legendären Feuerwehrwagen, die durch New York oder Los Angeles brausen. Und eben Räumungsmaschinen, die Flughäfen vor Dreck, Schnee und Eis befreien. Es ist ein Wachstumsgeschäft, zumal wetterbedingte Unterbrüche bei Starts und Landungen enorme Kosten verursachen.
Eine Perle unter Hoffnungsträgern
Fruithof kann zufrieden sein. Vier Jahre lang war er mit den Oshkosh-Leuten im Gespräch, nun kam es endlich zum Abschluss. Wie viel die Schweizer für die Sparte zahlen, ist nicht bekannt, auch nicht der Umsatz, den man zukauft. Aber er dürfte beträchtlich sein.
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Fruithof ist ein Getriebener: Der letzte Streich in Wisconsin ist die sechste Transaktion unter seiner Ägide, seit er vor sechs Jahren die Firmengruppe übernahm. Fruithof hält 8 Prozent an der Firma, Mehrheitseigentümer ist Peter Spuhler. Der frühere SVP-Nationalrat ist auch VR-Präsident von Aebi Schmidt und übernahm einst die serbelnde Gerätefirma Aebi aus Burgdorf und tütete gleich auch noch die Spezialfahrzeugfirma Schmidt ein.
Börsengang in Griffweite?
Mit vereinten Kräften haben Spuhler und Fruithof die Gruppe Aebi-Schmidt in neue Sphären gehievt. Letztes Jahr wies sie einen Umsatz von 830 Millionen Euro aus, dieses Jahr dürfte es – auch dank der jüngsten Akquisition in den USA – zügig in Richtung Milliardengrenze gehen. Wenn sich die Betriebsmarge weiter verbessert, rückt ein Börsengang in Griffweite.
Fruithof und Spuhler haben in der Vergangenheit konkrete Pläne für ein IPO stets verneint, aber wenn die Kennzahlen weiter nach oben zeigen und das Börsenumfeld attraktiv erscheint, könnte es schon 2024 oder 2025 so weit sein. Es sind für Industrieinvestor Spuhler Good News, denn Aebi Schmidt ist neben Stadler Rail in seinem Portfolio jener Fall, der Freude bereitet, bei Rieter, Autoneum und Swiss Steel dagegen lässt der Erfolg seit Jahren auf sich warten.