Keine einfachen Zeiten für Schweizer Wirtschaft
Sogar Peter Spuhlers Imperium gerät unter Druck

Schwierige Zeiten für die Schweizer Industrie. Eben knallte es bei Rieter. Auch andere Firmen befinden sich im Zwischentief. Eines haben sie gemeinsam: Grossaktionär ist Peter Spuhler (64).
Publiziert: 21.10.2023 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2023 um 17:59 Uhr
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Schwierige Zeiten für Peter Spuhler. Gleich mehrere Firmen, an denen er beteiligt ist, machen schwere Zeiten durch.
Foto: Keystone

Es sind keine einfachen Zeiten, die die Schweizer Wirtschaft durchmacht. Das kriegte diese Woche Rieter zu spüren. Soeben hat der Spinnereimaschinen-Hersteller weltweit 400 bis 600 Stellen gestrichen. Es ist bereits der zweite Stellenabbau in diesem Jahr. Zur düsteren Auftragslage gesellen sich höhere Kosten.

Hauptaktionär Peter Spuhler (64) bleibt keine andere Wahl, als den Sparhammer zu schwingen. Die Rieter-Aktie muss Federn lassen: Minus 27 Prozent innert eines Jahres.

Generell führt Spuhler sein Imperium momentan durch unruhige Gewässer. Trotz herausforderndem Umfeld ist er an zahlreichen Industriefirmen beteiligt, wie die Tamedia-Zeitungen berichten. Doch für Grossaktionäre wie ihn ist der Blick auf die Aktienkurse momentan keine Freude. Der SMI fiel am Freitag auf ein Jahrestief.

Kursverlust trotz voller Auftragsbücher

Bei Stadler Rail dürfte die Situation für Spuhler besonders ärgerlich sein. Denn eigentlich brummt das Geschäft mit den Zügen. Im letzten Jahr verzeichnete das Unternehmen mit Sitz in Bussnang TG einen Rekordumsatz von 3,75 Milliarden Franken. Die Auftragsbücher sind so voll wie nie.

Trotzdem musste Stadler Rail 2022 einen Gewinnrückgang von 44 Prozent hinnehmen. Der Grund: höhere Energie- und Materialkosten sowie der starke Franken. Das Problem dürfte sich so bald nicht legen. Der Franken ist gegenüber dem Euro so stark wie. Das schlägt auf den Aktienkurs: Minus 16 Prozent innert sechs Monaten.

Auch bei Swiss Steel läuft es nicht rund. Spuhler ist am Konzern mit Sitz in Luzern mit 20 Prozent beteiligt. Die hohen Energiekosten sind Gift für das Geschäft mit Stahl. Im letzten Jahr machte Swiss Steel einen Verlust von 100 Millionen Franken. Das verunsichert die Aktionäre offensichtlich. In den letzten sechs Monaten ist der Kurs um 60 Prozent eingebrochen.

Kapitalerhöhung bei Autoneum erfolgreich

Eigentlich sollte es bei Autoneum nach Ende der Pandemie wieder aufwärtsgehen. Schliesslich sind die schlimmsten Probleme mit den Lieferketten wieder aus dem Weg geräumt. Trotztdem muss der Automobilzulieferer aus Winterthur ZH das Geschäft durch eine unruhige Weltwirtschaft steuern. Das verunsichert viele Anleger: An der Börse ging es in den letzten sechs Monaten um 27 Prozent bergab. 

Ein Hoffnungsschimmer: Laut «Finanz und Wirtschaft» hat Autoneum Ende September eine Kapitalerhöhung erfolgreich über die Bühne gebracht. Damit stellt der Automobilzulieferer die Weichen für ein künftiges stabiles Wachstum sicher. (ste)

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