Der Samstag galt einst als Shoppingtag. Da haben Arbeitnehmende Zeit, Lebensmittel oder Alltagsgegenstände zu kaufen. Aber haben sie dazu Lust? Immer weniger, besagt eine Studie das Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI).
Die Studie erscheint am 7. November und trägt den vielsagenden Titel «Ausgebummelt – Wege des Handels aus der Spass- und Sinnkrise». Die «SonntagsZeitung» hat die Studie bereits eingesehen. Kernpunkt: Shopping macht den Schweizerinnen und Schweizern nicht gross Spass, genausowenig wie Hausarbeit oder Pendeln. Es ist schlicht Pflicht.
Am wenigsten lästig ist dabei der Lebensmittelkauf. Während Shopping im Baumarkt, im Gartenzentrum oder in Beauty- und Luxusläden kaum noch Freude auslöst. Freude wird vielmehr mit Familienzeit, Zeit für sich, Sport oder Essen verbunden.
Shopping ist zeitraubend und stressig
Grundsätzlich überrascht das nicht. Aber die Gründe für die Shopping-Unlust haben es in sich: Am meisten wird das «kleinere Budget» genannt (57,5 Prozent), dicht gefolgt von «Einkaufen ist zeitraubend und kompliziert» (48,7 Prozent) und «Das Shopping-Erlebnis ist langweilig» (43,3 Prozent). Fast jeder Dritte erwähnt auch «fehlende Zeit» (29,2 Prozent) und «zu wenig Neues/Überraschendes» (28,8 Prozent).
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Effizienz ist gefragt: 85 Prozent der Befragten wünschen sich einen schnellen, effizienten Einkauf. Nur 15 Prozent nehmen sich gern Zeit fürs Bummeln. Fast ein Fünftel aller Befragten will in den kommenden zwölf Monaten seine Einkaufszeit weiter senken.
Läden müssen sich neu erfinden
Die Studie ist ein vernichtendes Fazit für die Betreiberinnen und Betreiber von Einkaufszentren, Warenhäusern und Läden. Sie kämpfen gegen Onlineshops und schrumpfende Umsätze und schaffen es offenbar nicht, die Kundschaft mittels besserem Einkaufserlebnis im Laden zu halten.
Der Druck ist schon lange spürbar. Jelmoli, Tally Weijl, Modissa, Microspot sind einige der prominenten Opfer des veränderten Einkaufsverhaltens. Anderswo stehen Änderungen noch bevor, etwa bei der Migros, welche sich die Zukunft von Fachmärkten wie SportX oder M-Electronics genau überlegt.
«Nur wenn es dem Handel gelingt, Einkaufen für die Menschen schneller, näher, schöner und sinnvoller zu gestalten, kann er das Einkaufen aus der Spass- und Sinnkrise führen», schreiben die Studienautoren. Dazu gehören der Wunsch nach Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe des Wohnorts und ein schneller, reibungsloser Einkauf.
Vorerst erwarten Experten das grosse Wachstum im Shoppingbereich aber vor allem auf Kanälen wie Tiktok und Instagram, die auch als Einkaufsplattformen dienen.