Knatsch mit Hausbesitzer
Winterthur verliert Gourmet-Tempel – 16 Gault-Millau-Punkte weg

Herber Schlag für die Winterthurer Gastronomie: Das Restaurant Trübli, das erst kürzlich seinen 16. Gault-Millau-Punkt erobert hat, soll im kommenden Jahr schliessen. Hintergrund sind Reibereien mit dem Eigentümer der Liegenschaft.
Publiziert: 28.01.2025 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2025 um 09:37 Uhr
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Das Restaurant Trübli ist eine wichtige Adresse der Winterthurer Gastronomie.
Foto: Pascal Scheiber

Auf einen Blick

  • Winterthurer Traditionsrestaurant Trübli schliesst 2026 wegen Streit mit Hausbesitzer
  • Trübli erhielt kürzlich 16 Punkte von Gault Millau
  • Wirt Alex Bindig sucht neuen Standort in Winterthur für Gourmet-Gastronomie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Das Restaurant Trübli ist in Winterthur ZH eine kulinarische Institution. Schliesslich besteht es bereits seit 1785. Lange war die Beiz in der Winterthurer Altstadt für ihre währschaften Menüs für den ehrlichen Büezer bekannt. Dann übernahm 2019 der aufstrebende Gastronom Alex Bindig (31) das Traditionslokal. Und verlieh diesem einen edlen Anstrich. Seither gibt es im Trübli Gourmet-Gastronomie – auf hohem Niveau. Erst kürzlich verlieh Gault Millau dem Resti 16 Punkte, was es zum bestbewerteten der ganzen Stadt machte.

Jetzt droht dem Lokal an seinem Standort das Aus. «Schweren Herzens teile ich euch mit, dass unser geliebtes Trübli im März 2026 schliessen wird», schreibt Wirt und Pächter Bindig auf Instagram. Als Grund gibt er das «Ergebnis der aktuellen Situation mit dem Hausbesitzer» an. Er habe mit diesem keine einvernehmliche Lösung finden können, um den Betrieb an der gewohnten Location fortzusetzen. Die Besitzer der Liegenschaft bestätigen gegenüber dem «Landboten», dass Gespräche geführt worden seien – ohne Erfolg.

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Wirt sucht jetzt nach neuem Standort in Winterthur

Ans grundsätzliche Aufgeben denkt Bindig nicht. «Ich sehe dies als Gelegenheit, neue Wege zu erkunden und unsere Vision für das Restaurant neu auszurichten», schreibt er weiter. Sein Team und er seien fest entschlossen, «die besondere Atmosphäre, die kulinarischen Erlebnisse und die wertvollen Beziehungen zu unseren Gästen» in eine neue Form zu übertragen. Konkret: Der gelernte Koch will einen neuen Standort suchen – und zwar in der Eulachstadt. «Wir sind Winterthurer und fühlen uns hier wohl», sagt Bindig gegenüber dem «Landboten».

Und weiter: «Es tut uns megaweh, diese Location verlassen zu müssen.» Jedoch seien am derzeitigen Standort grössere Investitionen nötig. Konkret geht es um die Küche, die sehr in die Jahre gekommen ist. «Wir müssten sehr viel investieren, die ganze Küche neu machen. Aber der Hausbesitzer kann keine solchen Summen investieren», sagt Bindig gegenüber dem Gastro-Portal Gault Millau. Sein Team und er hätten immer das Beste aus der Situation gemacht. Aber: «Das kantonale Lebensmittelinspektorat war nicht glücklich.» Unter anderem die Lüftung müsste unbedingt ersetzt werden, damit Bindig den Betrieb am jetzigen Ort weiterführen könne.

Auch wenn der Trübli-Wirt jetzt das Ende seines Restaurants am Bosshardengässchen verkündet hat: Eine Wende ist nicht vollkommen ausgeschlossen. Denn der Pachtvertrag ist bis jetzt noch nicht gekündigt.

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