Ausstehende Miete und Löhne
Berner Restaurantmieter hat 250’000 Franken Schulden

Beide Restaurants von Billy Arifi im Kanton Bern mussten Ende 2024 schliessen. Der Pächter gibt sich kämpferisch – und will nun mit Immobilien im Ausland seine Schulden tilgen.
Publiziert: 18:52 Uhr
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Aktuell hat die Pizzeria «Vacanze Romane» in Interlaken geschlossen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Restaurantbesitzer Billy schliesst zwei Lokale wegen hoher Schulden
  • Fragwürdige Arbeitsbedingungen und fehlende Löhne in Interlakner Restaurant
  • Arifi schuldet insgesamt 250'000 Franken und plant Immobiliengeschäfte zur Rückzahlung
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Ilknur Arifi – besser bekannt als Billy – ist Pächter von zwei Restaurants in Bern und Interlaken. Oder besser gesagt: war. Mittlerweile sitzt der Unternehmer auf einem Schuldenberg von 250'000 Franken. Beide Restaurants sind deshalb seit Anfang Jahr geschlossen – und wechseln den Besitzer. 

Sein Restaurant «La Burrata» in Bern Bümpliz war gerade mal für neun Monate geöffnet. «Herr Arifi scheint sich ‹überlüpft› zu haben und kann die Mietzinse nicht mehr bezahlen», sagt Vermieter Bruno Sooder zum «Berner Oberländer» im Namen der Wohnbaugenossenschaft Fambau. Schon kurz nach Eröffnung des Restaurants konnte Arifi den Pachtzins nicht mehr bezahlen – darauf folgte die Kündigung. Arifi schuldet Sooder einen «grösseren fünfstelligen Betrag». Wenn Arifi nicht zahlt, drohen ihm rechtliche Schritte.

Das zweite Restaurant – das «Vacanze Romane» in Interlaken – hat Arifi bereits seit 2021 gepachtet. Bereits letzten März machte die Gewerkschaft Unia auf fragwürdige Arbeitsbedingungen aufmerksam und sprach damals von «systematischen Verstössen». Dabei war von fehlenden Löhnen sowie missbräuchlichen Kündigungen die Rede. «Die Arbeitsbedingungen im Interlakner Ristorante Vacanze Romane sind furchterregend», so eine ehemalige Service-Angestellte gegenüber Blick.

Pächter zeigt sich zuversichtlich

Jetzt ist das Restaurant im Erdgeschoss des Hotels Weisses Kreuz geschlossen. Auch dort hat Arifi Mietschulden «¡m sehr tiefen sechsstelligen Franken-Bereich». Das Mietverhältnis wurde auf Ende 2024 in gegenseitigem Einverständnis beendet. Dabei war die Vermieterin nicht einverstanden damit, dass Arifi 2024 ein zweites Restaurant in Bern eröffnet hatte. Seither habe er öfters gefehlt.

Der Verschuldete zeigt sich jedoch zuversichtlich: «Ich arbeite an der Rückzahlung und bin zuversichtlich, die ausstehenden Zinse von insgesamt einer Viertelmillion Franken bis Ende Februar aufzubringen», so dieser am Telefon gegenüber dem «Berner Oberländer». Um an das Geld zu kommen, will er mit einer Firma in Luxemburg Immobilien im Ausland kaufen – und diese dann gewinnbringend weiterverkaufen. Arifi schiebt seine Schwierigkeiten in den Geschäften auf «Personalprobleme».

Beide Restaurants sollen im März wieder eröffnen – jedoch mit jeweils neuen Besitzern. Das «Vacanze Romane» soll auch einen neuen Namen bekommen, «um die kürzlich unrühmliche Vergangenheit vergessen zu machen».


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