Auf einen Blick
- Neuer Schlaftrick auf Flügen geht viral – Flugprofis sagen: «Das ist lebensgefährlich.»
- Turbulenzen treten unerwartet auf, schlecht angeschnallte Passagiere stellen ein Risiko für sich und andere dar
- So passiert auf einem Flug von London nach Singapur, wo sich bei schweren Turbulenzen viele Passagiere verletzten
Viele Reisende können auf Flügen kaum schlafen. Insbesondere die aufrechte Sitzposition in der Economy-Class verhindert, dass sie gut ausgeruht am Zielort ankommen. Seit einigen Monaten geht deshalb in den sozialen Medien ein «Trick» viral, der Abhilfe verspricht.
In den Videos, die auf Tiktok und Instagram millionenfach angeschaut wurden, stellen Passagiere ihre Füsse auf die Sitzkante und binden sich die Sicherheitsgurte ums Fussgelenk. So können die Füsse im Schlaf nicht abrutschen. Die Influencer verkaufen das als «Lifehack», also als nützlichen Tipp fürs Leben.
Bei Turbulenzen «lebensgefährlich»
Nur: Flugprofis sind über den «Lifehack» entsetzt. «Dieser Trend ist lebensgefährlich», warnt eine Flugbegleiterin in einem anderen Video, das ebenfalls auf Tiktok veröffentlicht wurde. Der Grund: Bei Turbulenzen kann es überlebenswichtig sein, dass man als Passagier korrekt angeschnallt ist.
Turbulenzen können unerwartet auftreten – und nicht richtig angegurtete Fluggäste durch die Kabine schleudern. Das ist auch für die Mitreisenden gefährlich. Im letzten Mai geriet ein Flug von London nach Singapur in schwere Turbulenzen, innerhalb von Sekunden fiel das Flugzeug über 50 Meter in die Tiefe. Wer nicht angeschnallt war, knallte gegen die Decke, ein Passagier berichtete von verbeulten Gepäckfächern. Die Folge: Über 100 Menschen wurden verletzt. Ein Brite starb an einem Herzinfarkt.
Durch den Klimawandel haben Turbulenzen in den letzten Jahren zugenommen. Und dieser Trend wird sich mit den weiter steigenden Durchschnittstemperaturen noch verstärken. Nicht umsonst heisst es auf allen Flügen: «Der Sicherheitsgurt sollte immer geschlossen sein, wenn Sie sich an Ihrem Platz befinden oder das Anschnallzeichen leuchtet.» Damit ist gemeint, dass der Gurt eng um die Hüfte geschnallt ist – und nicht um die Füsse.
Swiss: «Personal überprüft gründlich»
Bei der Swiss liegen bisher keine Meldungen vor, wonach der Tiktok-Trend an Bord gehäuft vorkommt. «Unser Kabinenpersonal überprüft gründlich, ob die Sicherheitsvorschriften an Bord eingehalten werden», sagt ein Sprecher. «Sollte dies einmal nicht der Fall sein, wird dies von unseren Crewmitgliedern höflich, aber mit der gebotenen Verbindlichkeit angesprochen und nachjustiert.»
Zudem gilt: Wer sich den Anweisungen des Kabinenpersonals widersetzt und auf Aufforderung den Gurt nicht korrekt schliesst, macht sich strafbar.