Auf einen Blick
- Neuartige Flugzeugbestuhlung: Passagiere sollen künftig auf zwei Ebenen übereinander sitzen
- Mehr Beinfreiheit und neue Sitzpositionen in der Economy-Class
- 24-jähriger Unternehmer gewinnt Luftfahrtgiganten Airbus als Partner für Entwicklung
Fliegen in der Economy ist heute kein Genuss. Gerade lange Flüge werden wegen der fehlenden Beinfreiheit und wenig verstellbaren Sitzlehne zur Tortur. Der junge Unternehmer Alejandro Núñez Vicente (24) will dies mit einer neuartigen Bestuhlung ändern. Sein Plan: Die Passagiere sollen künftig auf zwei Ebenen übereinander sitzen.
Nun hat Núñez Vicente mit seiner Firma Chaise Longue erstmals einen grossen Luftfahrtkonzern als Partner gewonnen. Das Startup erforscht mit dem europäischen Luftfahrtgiganten Airbus «einige Konzepte im Frühstadium», wie der US-Sender CNN berichtet.
Mehr Beinfreiheit und neue Sitzpositionen
Airbus habe «das wahre Potenzial von Sitzen auf zwei Ebenen» erkannt, freute sich Núñez Vicent auf CNN. Denn laut dem Erfinder ergeben sich durch die zweistöckige Sitzlösung mehrere Vorteile.
Chaise Longue bietet auf beiden Stockwerken mehr Beinfreiheit und Platz als alle bisherigen Economy-Sitze. Die oberen Sitze können zudem viel weiter nach hinten geklappt werden, sodass die Reisenden beinahe liegen können.
Eine Liegemöglichkeit ist bisher Passagieren in der Business und First Class vorbehalten. Damit das auch in der Economy – zumindest ansatzweise – möglich wird, fallen die Gepäckablagefächer im neuen Konzept weg.
Fragezeichen bei der Sicherheit
Auch für die Airlines soll die neue Bestuhlung attraktiv sein. So könnten sie beispielsweise mehr Geld für die oberen Sitze verlangen – ähnlich wie heute in der Premium Economy. Oder sie verdichten und bauen insgesamt mehr Sitze ein.
Doch die bisherigen Entwürfe, die Núñez Vicent vorstellte, wurden in den sozialen Medien heftig kritisiert. «Viel Glück beim Versuch, auszusteigen», schrieb ein User auf Reddit zu einem Bild der unteren Sitzreihe. «Im Notfall bereiten Sie sich auf den Tod vor», spottete ein anderer.
Ein weiteres Problem: Die unteren Sitze bieten zwar mehr Beinfreiheit, dürften aber bei manchen Fluggästen Platzangst auslösen, da man wie in einer Höhle unter der oberen Sitzreihe sitzt.
Noch ein langer Weg bis wir besser fliegen
Auch für Núñez Vicent ist klar, dass seine Erfindung noch nicht ausgereift ist. Es brauche noch viel Entwicklungsarbeit. «Doch mit der Unterstützung von Airbus ist es ein erreichbares Ziel, das das Reisen für die Passagiere erheblich verbessern wird.»