Die Krankenkassen-Prämien sorgen für rote Köpfe. Die Prämien für die obligatorische Grundversicherung steigen für 2024 im Schnitt um 8,7 Prozent. Aber immerhin: Die Verwaltungskosten der Krankenkassen sind 2022 leicht gesunken, das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Comparis.
«Dass die Krankenkassen ihre Verwaltungskosten bei der Durchführung der Grundversicherung senken konnten, ist angesichts der zunehmenden Regulierungsbürokratie bemerkenswert», sagt Comparis-Krankenversicherungsexperte Felix Schneuwly (63). Insgesamt sanken die Verwaltungskosten der 45 Krankenversicherungen auf 5,1 von 5,2 Prozent der Prämien. Im Schnitt zahlen die Kassen 193.50 Franken Verwaltungskosten pro versicherte Person.
Am effizientesten schlägt sich die Krankenkasse Luzerner Hinterland. Mit 105.30 Franken gab die Krankenkasse pro versicherte Person gleich viel aus wie im Vorjahr – das sind 2,6 Prozent der Grundversicherungsprämie.
Rang | Krankenkasse | Verwaltungskosten | In Prozent |
1 | Krankenkasse Luzerner Hinterland | 105.29 Franken | 2,62 % |
2 | Sodalis Gesundheitsgruppe | 120.08 Franken | 3,56 % |
3 | Arcosana AG | 139.49 Franken | 4,81 % |
4 | Agrisano Krankenkasse AG | 147.77 Franken | 5,01 % |
5 | Sumiswalder Krankenkasse | 155.10 Franken | 4,29 % |
Unter den Top 5 findet sich auch eine der grössten Krankenversicherungen. Und zwar die CSS mit ihrer Tochter Arcosana. Die Kosten für eine versicherte Person liegen bei 139.49 Franken.
Teure Kasse noch teurer
Die Unterschiede unter den 45 Krankenversicherungen sind enorm. Die höchsten Verwaltungskosten zahlt die Krankenkasse Institut Ingenbohl. Die Kosten pro versicherte Person belaufen sich auf 949.35 Franken. Das sind über 100 Franken mehr als im Vorjahr!
Beim Institut Ingenbohl handelt es sich generell um eine teure Kasse. Letztes Jahr zahlten die Versicherten durchschnittlich 5057.40 Franken Prämien. Das sind 1542.55 Franken mehr als bei Krankenkasse Luzerner Hinterland.
Rang | Krankenkasse | Verwaltungskosten | In Prozent |
41 | Glarner Krankenversicherung | 276.76 Franken | 10,27 % |
42 | Moove Sympany AG | 295.98 Franken | 7,56 % |
43 | Krankekasse Stoffel Mels | 410.66 Franken | 10,63 % |
44 | Krankenkasse Birchmeier | 462.37 Franken | 8,20 % |
45 | Krankenkasse Institut Ingenbohl | 949.36 Franken | 7,44 % |
Viele grosse und mittlere Krankenversicherer zählen zu den Kassen mit den höchsten Verwaltungskosten. Die KPT Krankenkassen sowie die Mutuel Assurance Maladie zählen beide zum obersten Viertel. Am schlechtesten schneidet Sympany ab – sie zahlt satte 269.50 Franken Verwaltungskosten pro Person.
Die tiefsten Verwaltungskosten zahlt bei den grossen Holding-Gesellschaften dagegen die CSS: 155.95 Franken pro Person – das sind 4,4 Prozent des Prämienvolumens. Darauf folgt Visana mit Kosten von 161.25 Franken. (kae)