Wer sich bis jetzt nicht bewegt hat, sollte es nun unbedingt tun: das Sparpotenzial in bei den Krankenkassenprämien ausloten – und vor allem ausnutzen. So lässt sich der jüngste Prämienschock zumindest etwas abfedern.
Vor allem die bis anhin Wechselfaulen könnten im nächsten Jahr sehr viel Geld sparen, wie eine Analyse des Vergleichsdienstes Comparis zeigt. Um 40 Prozent und mehr können rund 0,7 Millionen erwachsene Versicherte im Standardmodell in der Grundversicherung ihre Prämienlast drücken. Denn nach wie vor ist der Unterschied zwischen den höchsten und tiefsten Prämien in den meisten Kantonen und Prämienregionen sehr hoch.
Für Standardversicherte gibt es drei Stellhebel, um die Prämien zu drücken: Billigere Krankenkasse suchen, Franchise erhöhen und Arztmodell ändern.
Nach dem Prämienschock
Dazu meint Krankenkassenexperte Felix Schneuwly: «Der zweite Prämienschock in Folge bringt viele Versicherte angesichts der allgemeinen Teuerung in finanzielle Bedrängnis. Deshalb ist es wichtig, dass jede einzelne versicherte Person die Prämien vergleicht und das individuelle Sparpotenzial prüft.»
So kannst also du deine Prämienlast reduzieren:
Raus aus dem Standardmodell
Wer zum Beispiel von der Standardversicherung – also ohne jeglichen Prämienrabatt – verabschiedet und ein günstigeres Arztmodell wählt, kann bei einem Wechsel von den teuersten zu den günstigsten Anbietern bis zu 53 Prozent – oder über 3000 Franken im Jahr - einsparen. Diese Maximalvariante lässt sich im Kanton Zug mit einem Wechsel vom Standardmodell der Helsana (mit Unfalldeckung) ins HMO-Modell bei der Concordia realisieren.
Auch mit Minimalfranchise lässt sich sparen
Chronischkranke Patienten wählen wegen der hohen Arzt- und Medikamentenkosten oft die Minimalfranchise. Doch auch für diese liegt eine um über ein Drittel tiefere Prämie drin. Durch den Wechsel zu einer billigeren Kasse und in ein günstigeres Arztmodell. Angst vor einer Verminderung der ärztlichen Leistungen ist unnötig, denn in der Grundversicherung gilt für alle Kassen der gleiche Leistungskatalog. Einzig die Umstellung auf einen neuen Zugang zum Arzt muss in Kauf genommen werden.
Sparpotenzial mit Maximalfranchise
«Versicherte sollten sich nicht einfach damit zufriedengeben, die höchste Franchise bei der eigenen Kasse zu wählen. Mit einem Wechsel liegt oft noch viel höheres Sparpotenzial drin», sagt Schneuwly. Nur schon mit dem Wechsel zu einem der günstigsten Anbieter liegt ein Sparpotenzial von 20 bis 30 Prozent drin. Je nach Kanton lässt sich sogar ein Maximalrabatt von bis zu 37 Prozent erzielen.
Sparpotenzial bei Alternativmodellen
Selbst wer schon ein anderes alternatives Versicherungsmodell und die höchste Franchise gewählt hat, kann 2024 angesichts der zum Teil happigen Prämienerhöhungen viel Geld sparen. Für Telmed-Versicherte liegen bis zu 30 Prozent weniger Prämien drin, für im Hausarzt-Modell-Versicherte bis zu 29 Prozent. (koh)