Direktor Adrien Genier (44) von Genf Tourismus freut sich über Gratis-Werbung
«Diese Aufmerksamkeit ist einfach unbezahlbar»

Der Gipfel der Supermächte ist Gratis-Werbung für die Stadt Genf und die Genfersee-Region. Tourismus-Direktor Adrien Genier hofft, dass internationale Gäste jetzt so richtig auf den Geschmack kommen und für Ferien in die Westschweiz reisen.
Publiziert: 16.06.2021 um 19:18 Uhr
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Adrien Genier ist Direktor von Genf Tourismus.
Foto: Zvg
Ulrich Rotzinger

Das Gespräch der beiden Supermächte findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Tor zur Welt steht für die Tourismusstadt Genf derweil sperrangelweit offen. Die Ankunft am Flughafen und die Fahrt der Limousinen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (68) und US-Präsident Joe Biden (78) zum Gipfelort verfolgen Millionen an den Bildschirmen rund um den Globus.

«Was für eine prächtige Kulisse!», sagt Adrien Genier (44) zu Blick. Der Direktor von Genf Tourismus kann sein Gipfel-Glück kaum fassen. So viel geballte Werbung frei Haus gibt es selten für seine Region. «Diese Aufmerksamkeit ist einfach unbezahlbar», bestätigt Genier.

Der Himmel klar bis auf ein paar Quellwolken, der Genfersee stahlblau, Temperaturen von über 30 Grad: Auch das Wetterglück ist Genf-Vermarkter Genier hold, zeigt die Gastgeberstadt wie auf einer Postkarte. «Das Wetter hat mitgespielt. Wie bestellt!», freut sich Genier. Feierlich anmutend die Beflaggung: Je zwölf russische und US-amerikanische Flaggen flattern – immer im Wechsel – auf der Mont-Blanc-Brücke.

«Alles hat perfekt gepasst»

Genier: «Die Bilder der Konvois auf der Mont-Blanc-Brücke – mit See, Bergen und Jet d’eau im Hintergrund – auf dem Weg zum Gipfel im Vorort Eaux-Vives. Alles hat perfekt gepasst.» Und weiter: «Stolz sind wir auch darauf, dass das Treffen in der Villa La Grange im gleichnamigen Park stattfindet. Der Parc la Grange ist normalerweise für die Öffentlichkeit zugänglich und stark frequentiert. Diplomatie zum Anfassen also.»

Der Tourismus-Direktor fühlt sich geehrt, dass Genf wieder einmal seinem Ruf als «Hauptstadt des Dialogs» gerecht werden könne. «Wir zeigen mit dieser Veranstaltung, dass wir ein Umfeld bieten, das den Austausch auch bei unterschiedlichen Meinungen fördert. Das ist ein echter Schweizer Wert: die Suche nach dem Konsens – und das ist es, was wir gerade in Genf erleben.»

Seine Vermarktungsorganisation stelle bereits die Rückkehr von Grossveranstaltungen und Freizeittouristen fest. «Das stimmt uns glücklich und optimistisch», sagt Genier.

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