Auf einen Blick
- Trump-Trades verlieren an Attraktivität. Handelskrieg überschattet positive Entwicklungen
- Big Tech und Kryptowährungen erleben Kurseinbrüche trotz anfänglicher Euphorie
- Bitcoin verliert 13 Prozent, Tesla-Aktie fällt um 26 Prozent seit Jahresbeginn
Der Jubel an der Börse war riesig, als Donald Trump (78) bei der Wahl im November triumphierte. Die Anleger setzten darauf, dass der neue Präsident die Steuern senken und Regulierung abbauen werde.
Schnell war die Idee des «Trump Trades» geboren. Gemeint ist damit der Kauf von Aktien und anderen Anlagen, von denen man erwartete, dass sie von einer Trump-Präsidentschaft besonders profitieren würden.
Doch inzwischen überschattet der Handelskrieg, den der neue Präsident angezettelt hat, die positiven Entwicklungen. Immer neue Zölle und Zolldrohungen sorgen für Verunsicherung. Von der Euphorie ist nichts mehr zu spüren. So sieht es für die «Trump Trades» heute aus.
Big Tech im Sinkflug
Zu den Hauptprofiteuren nach der Wahl gehörten die grossen Tech-Konzerne. Mit Trump waren für Microsoft, Apple und Alphabet die höheren Firmensteuern vom Tisch, die Kamala Harris (60) durchsetzen wollte.
Doch in diesem Jahr gehören die drei Firmen bisher zu den Verlierern. Microsoft gab 6 Prozent nach, Apple 3 Prozent und Alphabet über 10 Prozent. Grund war unter anderem der Schock um die chinesische KI-Firma Deepseek. Der Erfolg der Chinesen schreckte die US-Techszene auf, die Milliarden in die KI-Entwicklung steckten.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
Entsprechend schlecht sieht es für den US-Tech-Index Nasdaq aus. Er verlor seit Jahresbeginn 4 Prozent. Zum Vergleich: Der Schweizer SMI legte im gleichen Zeitraum um 11 Prozent zu. Und der deutsche Leitindex Dax sogar um 12 Prozent.
Bitcoin-Träume haben sich zerschlagen
Besonders steil rauf ging es im November für den Bitcoin. Am 20. Januar, dem Tag von Trumps Amtseinführung, erreichte er ein Allzeithoch von über 109'000 Dollar. Doch seither ging es massiv runter, inzwischen steht die wichtigste Kryptowährung noch bei rund 80'000 Dollar.
Zwar platzierte Trump tatsächlich Kryptoanhänger in wichtigen Aufsichtspositionen. Doch sein Zollkrieg könnte die Teuerung in den USA anheizen und zu höheren Zinsen führen. Und dies wäre Gift für riskante Anlagen wie Bitcoin. Zudem verunsicherte ein riesiger Kryptodiebstahl in Dubai die Investoren. Andere Kryptowährungen wie Ether (-36 Prozent) verloren in diesem Jahr noch mehr als Bitcoin (-13 Prozent).
Tesla und Trump Media fallen
Tesla-Chef Elon Musk (53) steckte 200 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf. Nach der Wahl erwarteten viele, dass sich Musks Nähe zum Präsidenten für seinen E-Autokonzern auszahlen würde. Doch es kam anders: Besonders die Europäer wenden sich angewidert von Tesla ab. Die Verkäufe brachen in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent ein. Die Tesla-Aktie gab in diesem Jahr schon 26 Prozent nach.
Trump Media, der Konzern des US-Präsidenten, verlor in diesem Jahr sogar schon 30 Prozent. Für die meisten Anleger ist klar, dass es sich hier um eine reine Geldmaschine für den Präsidenten handelt und nicht um eine seriöse Investition. Trump Media mit der Plattform Truth Social macht nur 3,6 Millionen Dollar Umsatz bei Verlusten von 400 Millionen Dollar.
Banken und Öl weiter im Plus
Nicht alle «Trump Trades» sind tot. Grossbanken wie JP Morgan, Bank of America und Wells Fargo rechneten unter Trump mit mehr Investitionen im Inland, weniger Regulierung und Steuersenkungen. Tatsächlich legten JP Morgan (+8 Prozent) und Wells Fargo (+9 Prozent) in diesem Jahr deutlich zu. Die Bank of America tritt dagegen auf der Stelle.
Unter dem Slogan «Drill, Baby, Drill» will der Präsident so viel Öl und Gas fördern wie nur möglich. Die Perspektiven für Ölfirmen sind unter Trump deswegen grundsätzlich gut. Chevron legte seit Anfang Jahr um 7 Prozent zu. Das Problem: Wenn die Preise wegen Überproduktion zu tief sinken, werden Bohrungen weniger attraktiv. Ausserdem würde ein Handelskrieg die Nachfrage und damit den Ölpreis deutlich nach unten schicken.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.
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