Auf einen Blick
- Bitcoin fällt vorübergehend unter 100'000 Dollar, Sorge vor Absturz wächst
- Insgesamt sind die Aussichten wegen Trump und breiterer Akzeptanz jedoch gut
- Larry Fink erwartet Kurs von bis zu 700'000 Dollar
- Bitcoin-Marktkapitalisierung übersteigt 2 Billionen Dollar, grösser als Silber
In den letzten Tagen erlitt der Bitcoin einen Rückschlag. Erstmals seit der Amtseinführung von Donald Trump (78) fiel die älteste Kryptowährung am Montag vorübergehend unter die Marke von 100'000 Dollar.
Weil gleichzeitig auch die Tech-Aktien schwächeln – die Tech-Börse Nasdaq verlor am Montag 3 Prozent – wächst die Sorge vor dem nächsten grossen Absturz des Bitcoins. Der Kryptounternehmer Arthur Hayes (40) warnte auf X bereits vor einem Absturz auf 70'000 Dollar.
Im gleichen Tweet spricht Hayes aber auch von einem anschliessenden Anstieg auf 250'000 Dollar. Und Larry Fink (72), Chef des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock, sprach am WEF in Davos gar von einem Bitcoin-Kurs von 700'000 Dollar, der in Griffweite liege.
«Schwankungen gehören dazu»
Wie steht es also um den Bitcoin, der durch Trumps Wahl viel Rückenwind erhalten hat? Blick fragt bei Kryptounternehmer Rino Borini (51) nach, der unter anderem an der Hochschule für Wirtschaft Zürich zum Thema lehrt. «Schwankungen gehören bei Kryptowährungen dazu», sagt der Unternehmer. «Es ist deshalb gut möglich, dass es auch in diesem Jahr noch eine Korrektur von 30 oder 40 Prozent gibt.»
Auf längere Sicht sieht Borini aber noch viel Luft nach oben für den Bitcoin. «Ein Kurs von 150'000 Dollar Ende Jahr ist durchaus realistisch.» Und in 18 bis 24 Monaten könnten es bereits 250'000 Dollar sein. «Doch der Weg dahin wird eine Achterbahnfahrt mit starken Kursrückgängen.»
Was plant Trump?
Ein wichtiger Grund für den aktuellen Bitcoin-Boom ist US-Präsident Donald Trump. Er will in seiner zweiten Amtszeit als erster «Krypto-Präsident» in die Geschichte eingehen. Trump steht für eine liberale und kryptofreundliche Regulierung. So nominierte er mit Paul Atkins einen überzeugten Kryptojünger als Chef der Börsenaufsicht SEC.
«Trump zeigt, dass es ihm mit seinen Aussagen zu Krypto aus dem Wahlkampf Ernst war», sagt Borini. So will er, dass die in den USA konfiszierten Bitcoins in einem Fonds gehalten werden. Noch weiter geht seine Parteikollegin Cynthia Lummis (70): Die einflussreiche Senatorin fordert eine strategische Bitcoin-Reserve. Die USA sollen also in grossem Stil Bitcoins kaufen.
Trotz des Engagements für Bitcoin ist Trumps Einfluss auf die Kryptoindustrie aber nicht nur positiv. So haben der Präsident selbst und seine Frau Melania (54) ihre eigenen Kryptocoin herausgegeben, die einzig der persönlichen Bereicherung dienen. «Solche sogenannten Meme Coins schaden letztlich der Kryptoindustrie», sagt Borini. «Denn wie im Casino gilt: Die Bank gewinnt immer.» Und das sind in diesem Fall Trump und seine Familie.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
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Staaten und Banken stehen noch an der Seitenlinie
Doch der Krypto-Boom sei zum Glück nicht nur auf Trump zurückzuführen, sagt Borini. Auch die Einführung von Bitcoin-ETFs im Jahr 2024 habe der Kryptowährung Schub verliehen. «Die ETFs waren ein riesiger Erfolg und Bitcoin ist inzwischen als Anlageklasse grösser als Silber.» Die Marktkapitalisierung der grössten Kryptowährung beträgt inzwischen über 2 Billionen Dollar.
Und das Potenzial bleibt riesig, ist Borini überzeugt. «Viele Vorsorgeeinrichtungen und Banken stehen bei Bitcoin noch an der Seitenlinie.» Wenn diese auf den Zug aufspringen, oder gar wichtige Staaten in Bitcoin zu investieren beginnen, dann sei auch Finks Prognose von 700'000 Dollar in Reichweite.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.
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