Gesundheitsminister Alain Berset (50) hat sich zum Brief geäussert, in dem er gegen den Bau einer Mobilfunk-Antenne in seiner Gemeinde Belfaux FR Einsprache erhoben hat. Der Grund für die Einsprache seien nicht Gesundheitsbedenken, sondern der Denkmalschutz gewesen.
Ausserdem habe er nicht mehr Gewicht als andere Bürgerinnen und Bürger, sagte er in Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps», das am Freitagabend zunächst online veröffentlicht wurde.
Er sei nie gegen die Mobiltelefonie oder 5G gewesen, sagte er im Interview weiter. Bei ihm stehe seit langem eine Mobilfunkantenne in der Nähe seines Hauses und er habe nie Probleme damit gehabt. Er und seine Familie hätten sich zusammen mit anderen wegen Fragen der Raumplanung und des Denkmalschutzes gegen die Errichtung einer weiteren Antenne ausgesprochen.
Einhaltung der Strahlungsnormen
In dem Schreiben aus dem Jahr 2018 werden auch die negativen Auswirkungen elektromagnetischer Wellen auf die Gesundheit erwähnt. Dazu hatte das EDI am Donnerstag gegenüber Keystone-SDA erklärt, dass Berset stets die Auffassung vertreten habe, dass die Einhaltung der Strahlungsnormen wesentlich sei. Diese ermögliche es, jedes Gesundheitsrisiko auszuschliessen. Im Interview bekräftigte Berset, dass es «von grösster Bedeutung» sei, dass die gesetzlichen Strahlungsnormen eingehalten würden.
Swisscom hatte den Antennenstandort nach Bersets Einsprache fallen gelassen. Christian Neuhaus, Sprecher von Swisscom, versicherte am Donnerstag gegenüber Keystone-SDA, dass «ein negativer Vorbescheid des Amtes für Kulturgüter der Grund für die Aufgabe ist und nicht der Brief von Alain Berset». Stanislas Rück, Leiter des Amtes für Kulturgüter des Kantons Freiburg, hatte dies gegenüber Keystone-SDA bestätigt.
Dass Bersets Beschwerde publik wurde, ist auf das Engagement von Chantal Blanc, Präsidentin des Vereins Stop 5G Glâne, zurückzuführen. Mit ihrem Verein hatte Blanc im Rahmen des Informationsgesetzes (Linf) Zugang zu den Akten der Gemeinde Belfaux erhalten. (SDA/sfa)