Ungeimpfte dürfen weiterhin auf die Skipiste. Der Bundesrat sieht in seinem verschärften Massnahmenpaket keine neuen Vorschriften für die Bergbahnen vor. «Klar, beim Skifahren gibt es ab und zu Unfälle», gab Bundesrat Alain Berset (49) an der Medienkonferenz vom Freitagnachmittag zu. Skiunfälle sind für die sowieso schon geforderten Spitäler eine zusätzliche Belastung. Aber, so Berset: «Sportaktivitäten draussen sind wichtig für die Leute. Wir haben letztes Jahr gelernt, dass die offenen Skigebiete kein Problem waren.»
Beim Branchenverband Seilbahnen Schweiz ist die Erleichterung gross. Schliesslich hat der Verband letzte Woche freiwillig Kapazitätsbeschränkungen angekündigt, grosse Gondeln werden zu höchstens 70 Prozent gefüllt. «Das wird nun gewürdigt», sagt Berno Stoffel (51), Direktor von Seilbahnen Schweiz. «Schliesslich haben wir bereits letzten Winter bewiesen, dass ein sicherer Skibetrieb trotz Corona möglich ist.»
Aber auch wenn hierzulande – anders als etwa in Österreich – auf den Pisten keine Zertifikatspflicht gilt: Für Ungeimpfte werden die Skiferien trotzdem zum Spiessrutenlauf.
Stolperstein 1: Mittagessen. In der Gastronomie gilt ab Montag 2G. Ungeimpfte können sich damit nur noch auf der Terrasse verköstigen. Wenn die Sonne nicht scheint oder ein eisiger Wind weht, braucht es dafür ziemlich viel Biss. Ein Punsch zum Aufwärmen in der kuschligen Hütte am Pistenrand? Fehlanzeige.
Stolperstein 2: Après Ski. Für Discos und Bars sind die Vorgaben gar noch strenger, dort gilt neu 2G+. Geimpfte und Genesene brauchen zusätzlich einen negativen Test. Es sei denn, ihre Impfung oder Genesung liegt weniger als vier Monate zurück. Ungeimpfte haben überhaupt keinen Zugang mehr. Einzig bei Après-Ski im Freien haben Ungeimpfte noch Chancen auf ein bisschen Halli Galli. Aber auch dort gibt es Massnahmen: Wo keine Zertifikate kontrolliert werden, muss der Mindestabstand eingehalten werden.
Stolperstein 3: Hotelübernachtung. In den Hotels gilt weiterhin keine Zertifikatspflicht. Weil Ungeimpfte aber nicht mehr im Restaurant essen dürfen, bleibt ihnen nur übrig, sich sämtliche Mahlzeiten aufs Zimmer zu bestellen. Ohne Frühstück auf die Piste? Keine besonders gute Idee. Zum Znacht ein Fondue zwischen Koffer und Skiausrüstung? Ziemlich ungemütlich.
Bergbeizer nehmen es gelassen
Urs Keller (34) leitet die Bergbahnen Hoch-Ybrig im Kanton Schwyz. Er rechnet durch die neuen Stolpersteine für Ungeimpfte mit gewissen Einbussen. «Es wird sicher Gäste geben, die nicht mehr kommen. Besonders bei kalten Temperaturen und Schneefall. Ungeimpfte können sich dann nicht mehr drinnen aufwärmen.» Im Fokus steht für ihn aber etwas ganz anderes: «In erster Linie sind wir froh und dankbar, dass es weiter geht. Dass die Restaurants offenbleiben und die Bahnen in Betrieb sind.»
Ähnlich klingt es bei Dani Meier (56). Er betreibt im Skigebiet Arosa-Lenzerheide GR vier Restaurants und Bars, darunter das Bergrestaurant Scharmoin und die Goldgräber-Bar. «Ich hatte schon mit 2G gerechnet», meint er schulterzuckend. Fürchtet er sich vor einem Rückgang der Gästezahlen? «Überhaupt nicht. Ich schätze, dass 95 Prozent meiner Gäste sowieso geimpft oder genesen sind.»
2G+ ist für ihn kein Thema. In seinen Bars sitzen die Leute draussen an der Sonne, die Zertifikatspflicht gilt hier nicht. Wenn die Sonne einmal nicht scheint, bleiben die Gäste sowieso weg. Das Wetter ist für ihn denn auch viel entscheidender als die Corona-Massnahmen. «Wir haben seit Saisonstart vor einer Woche super Wetter und super Schnee, die Gäste sind happy.» Den anstehenden Feiertagen, für die Bergregionen die einträglichste Jahreszeit, schaut Dani Meier «locker flockig» entgegen. «Wenn das Wetter mitspielt, dann tschäderets!»
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