Drei Wochen lang war das Nachbarland Österreich im harten Lockdown. Vergangenen Sonntag dann die Lockerung: Für Geimpfte und Genesene ist die Zwangspause zu Ende. Die Massnahme zeigte Wirkung. In Österreich sinken die Corona-Infektionen, die Lage in den Spitälern entspannt sich leicht.
Skigebiete können mit dem Ende des Lockdowns die Gastronomie und Hotels wieder in Betrieb nehmen. In Ischgl bringen die ersten Touristen eine gute Portion Party-Laune mit. Doch das Ski- und Partyparadies im Tirol hält die Gäste an der kurzen Leine, wie «Bild» berichtet. Es gilt 2G und Sitzpflicht. Après-Ski-Partys werden ganz gestrichen.
Partymeute wird in Schach gehalten
Der österreichische Skiort Ischgl ist als Ballermann der Berge bekannt. Zu Beginn der Corona-Pandemie machte der Ort Schlagzeilen mit Superspreader-Events in Après-Ski-Hütten. Tausende steckten sich dort an. Das mit Ramba-Zamba Schluss ist, versicherte Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Paznaun-Ischgl, bereits im September.
Ein Blick auf die aktuellen Regeln zeigt: In Ischgl folgen Taten auf Worte. In der Gastronomie gilt 2G, Sitz- und Registrationspflicht. Feierabend ist in den Restaurants bereits um 23.00 Uhr. Wer im Glas noch etwas übrig hat, darf Holdrio oder Jägertee nicht als Take-Away mitnehmen: Auf Ischgls Strassen gilt ein Alkoholverbot.
DJ-Pults und Tanzflächen bleiben leer, die Nachtgastronomie ist ganz geschlossen. Dazu gehören Après-Ski-Hütten, Barbetriebe und jegliche Stehgastronomie.
150 statt 4000 Gäste im «Kuhstall»
Am ersten Party-Abend in Ischgl blieb es im «Kuhstall» ruhig. Während vor der Pandemie bis zu 4000 Partygäste das Lokal besuchten, sind es am ersten Abend nach dem Lockdown gerade einmal 150 Besucherinnen und Besucher. Der Geschäftsführer Nils Täga (35) bleibt optimistisch und sagt gegenüber «Bild»: «Wenn Corona endlich mal überwunden ist, wird der Kuhstall sofort wieder voll werden!»
Auch im «Kitzloch» freut man sich trotz strengen Regeln auf die kommende Skisaison. «Aufgrund der Maske sieht man mein Lachen nicht, wir freuen uns aber, endlich wieder Gäste zu haben und den Mitarbeitern Arbeit zu geben», so der Wirt Bernhard Zangler (27). Auch wenn nur im Sitzen konsumiert wird, meint er: «Après-Ski ist genauso wichtig wie für Wien der Opernball.»(knr)