Alle Zeichen standen auf Erholung, jetzt sind die meisten Pläne bereits wieder Makulatur: Mit dem Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus hat sich die Situation im Tourismus wieder verschärft. Rund um den Globus treten erneut Reiserestriktionen in Kraft, landen Länder auf der Quarantäneliste. Die Schweiz zum Beispiel schickt Einreisende aus 23 Ländern erst mal für zehn Tage in Quarantäne, ehe der uneingeschränkte Aufenthalt möglich ist. Das schreckt viele Touristen ab.
Und das spüren naturgemäss als allererste die Airlines. Die Swiss darf zwar noch nach Südafrika und zurück fliegen, doch jeder einzelne Flug muss von den Behörden bewilligt werden. An Bord dürfen nur noch Bürger der Schweiz und Liechtensteins sowie Personen mit Aufenthaltsrecht in der Schweiz.
Doch auch die verschärften Einreisebestimmungen anderer Länder spürt die Schweizer Fluggesellschaft. Seit der Ausbreitung von Omikron hat es bei der Swiss bereits Annullierungen gegeben, wie die Airline gegenüber der «NZZ» bestätigt. Zum konkreten Ausmass äussert sich die Swiss allerdings nicht.
Bis zu 1,6 Millionen Übernachtungen weniger
Nicht nur in Flugzeugen, auch an Skiliften und Bergbahnen dürfte das Platzangebot in diesem Winter grösser sein, als vielen lieb ist. Denn die Reiserestriktionen treffen einige Länder, deren Bewohner gern und häufig die Winterferien in der Schweiz verbringen. Nicht nur Grossbritannien steht auf der Quarantäneliste, auch für Touristen aus den Niederlanden, aus Belgien, Dänemark, Tschechien oder Kanada ist die Zeit der unbeschwerten Einreise in die Schweiz fürs Erste vorbei.
Potenziell jeder vierte Wintertourist aus dem Ausland müsste derzeit in Quarantäne. Konkret könnte das in der Wintersaison 2021/22 zu bis zu 1,6 Millionen Logiernächten weniger führen. Das hat die «Aargauer Zeitung» aufgrund der Zahlen der Saison 2018/19 berechnet. Das war der letzte vollständig coronafreie Winter.
Nun zittern vor allem auch einige Nobelskiorte wie Zermatt VS oder Verbier VS um ihre Gäste. In Verbier kommen drei von vier Gästen aus dem Ausland. Die ersten Absagen von Briten und Belgiern sind bereits im Wallis eingetroffen (Blick berichtete). (koh)