Das Abbauwunder der CS
Bereits über 16'000 Jobs weg – wo sind all die Leute hin?

Ende 2022 hatte die CS noch über 50'000 Angestellte. Ein halbes Jahr später ist nur von 33'967 Mitarbeitenden die Rede. Was wie ein Wunder klingt, hat eine einfache Erklärung.
Publiziert: 29.09.2023 um 16:43 Uhr
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Die UBS wird sich die CS komplett einverleiben.
Foto: Keystone
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die UBS hat am Freitag den Halbjahresbericht von Bank-Tochter Credit Suisse verschickt. Was überrascht: die Anzahl ausgewiesener Mitarbeitenden. Per Ende des ersten Semesters 2023 zählt die CS 33'967 Angestellte. Laut Geschäftsbericht arbeiteten Ende des Jahres 2022 weltweit noch 50'480 Mitarbeitende bei der CS-Gruppe. Wo sind die 16'513 Jobs hin?

Das Ganze grenzt an ein Wunder – ein Mega-Abbau in so kurzer Zeit? Die Notübernahme der CS durch die UBS wurde erst am 19. März 2023 beschlossen.

Nachfrage bei der CS. Im Halbjahresbericht seien nur die Angestellten der Credit Suisse AG aufgeführt, so eine Sprecherin. Nicht mit eingerechnet seien rund 10'000 Angestellte, die für die CS Services AG arbeiten. Dabei handle es sich vor allem um Backoffice-Angestellte. Der Jahres- sowie der Halbjahresbericht sind also nicht direkt miteinander vergleichbar.

Im Halbjahresbericht liefert die CS dafür eine Vergleichszahl: Vor zwölf Monaten arbeiteten 38'908 Personen bei der Grossbank. Die Anzahl Angestellte ist also tatsächlich zurückgegangen. Ein Minus von 13 Prozent. Dabei handle es sich um eine Mischung aus freiwilligen Abgängen und dem Abbau der Investmentbank im Ausland, sagt die Sprecherin weiter. 

Viele gehen freiwillig

Alleine 8000 CS-Angestellte haben die Grossbank bereits aus eigenem Antrieb verlassen, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti (63) an der Medienkonferenz Ende August. Gut die Hälfte der Mitarbeitenden, die gekündigt haben, stammen aus den USA oder Asien. Der Rest komme vor allem aus London. Rund 10 Prozent aus der Schweiz.

Trotzdem kommt die UBS nicht um einen Stellenabbau herum. Alleine in der Schweiz werden nochmals 3000 Stellen wegfallen, hiess es im August weiter. Damals beschäftigte die CS in der Schweiz 17'000 und die UBS 21'000 Angestellte. Wie viele Jobs es weltweit trifft, ist nach wie vor nicht bekannt.

Die Ergebnisse für das zweite Quartal hat die UBS ebenfalls bereits Ende August präsentiert – auch separate Zahlen für die CS. Der Milliarden-Verlust der gefallenen Bank im ersten Semester ist deshalb keine grosse Überraschung: Insgesamt fuhr die Grossbank bereinigt ein Minus von 3,5 Milliarden Franken ein.

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