Vergleichsdienst kommt zum Schluss
Für alle CS-Produkte gibt es günstigere Alternativen

Der Vergleichsdienst Moneyland hat die Dienstleistungen der Credit Suisse unter die Lupe genommen. Und kommt zu einem ernüchternden Fazit: Aus Produktsicht sei das Ende der CS «kein grosser Verlust» für die Kundinnen und Kunden.
Publiziert: 19.09.2023 um 16:03 Uhr
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Die Bankprodukte der Credit Suisse sind vergleichsweise teuer.
Foto: Shutterstock
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Schritt für Schritt integriert UBS die Credit Suisse in die neue Superbank. Kurzfristig gut für Kundinnen und Kunden der CS: sie können in den kommenden 15 Monaten ihre Bankgeschäfte weiterhin ohne Einschränkungen abwickeln. Jedoch herrscht Unsicherheit darüber, wie es mit den angebotenen Bankprodukten über Ende 2024 hinaus aussieht. Bleiben oder abspringen?

Das Online-Vergleichsportal Moneyland hat in diesem Zusammenhang untersucht, wie gut die heutigen CS-Produkte im Konkurrenzvergleich abschneiden. Und kommt zu einem knallharten Verdikt. «Aus Produktsicht ist das Verschwinden der Credit Suisse für Privatkunden kein grosser Verlust», sagt Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz (42). Denn die meisten Bankprodukte für Privatkundinnen und -kunden gehören zu den teuersten im Konkurrenzvergleich.

Teure Konten und Karten der CS

Letzteres gilt beispielsweise bei den Privatkonten. Durchschnittskunden mit 10'000 Franken auf dem Konto zahlen für Privatkonto, Zahlungsverkehr und Debitkarte bei der CS 238 Franken pro Jahr. Das CSX White Privatkonto ist mit Jahreskosten von 127.50 immerhin schon günstiger. Es gibt aber viele günstigere Alternativen bei kleineren Banken.

Dasselbe gilt für Geschäftskonti: Für Firmenkunden mit einer Kapitaleinzahlung in Höhe von 100’000 Franken und mit durchschnittlichem Zahlungsverkehr kostet das Firmenkonto Business Easy Paket 733 Franken im ersten Jahr. Pikant: Beim «Kontokorrent Unternehmen» der UBS sind es nur 260 Franken. Allerdings war die Credit Suisse bei grösseren Firmenkunden, die komplexe internationale Finanzgeschäfte abwickeln mussten, als «weltklasse» bekannt. 

Bei den Sparkonti liegt die CS in Bezug auf Kontozinsen im Mittelfeld, mit einem derzeitigen Zinssatz von 0,75 Prozent pro Jahr. Andere Banken bieten bis zu 2 Prozent. Macht bei 50'000 Franken Sparguthaben 625 Franken mehr! Auch die Gebühren für CS-Kreditkarten sind eher teuer. Immerhin bietet CS-Tochter Swisscard günstige Alternativen aus dem gleichen Haus.

Letzter Platz bei Hypotheken

Bei den Hypotheken-Richtzinsen liegt die CS gar auf dem letzten Platz. Aktuell dürfte hier wohl kaum noch jemand eine Hypothek bei der CS neu abschliessen.

Ebenfalls am Schluss oder bestenfalls im biederen Mittelfeld sind zudem CS-Vorsorgeprodukte wie das 3a-Sparkonto (nur mit 0,8 Prozent verzinst) oder die CS-Vorsorgefonds, sowie die CS-Vermögensverwaltung. Und auch beim Online-Trading für Privatkunden gehört die CS zu den teuersten Anbietern, gemäss Auswertung. Laut Moneyland bezahlt ein Gelegenheitstrader beim Direct-Net-Angebot der CS 1632 Franken Gebühren pro Jahr. Bei der Flowbank wären es 258 Franken.

Nun bleibt abzusehen, ob die Kunden zu anderen Banken abspringen oder die UBS es schafft, dass diese auf ein UBS-Produkt – allenfalls ein angepasstes CS-Produkt – umsatteln.

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