«Schweizer sind loyaler zur CS als Angestellte im Ausland»
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Blick-Redaktor zur UBS-MK:«Schweizer sind loyaler zur CS als Angestellte im Ausland»

Parmelin äussert sich zum Aus
Bundesrat bedauert Ende der Marke CS

Sergio Ermotti streicht bei Credit Suisse die Segel. Die Bank wird vollständig in die UBS integriert. 3000 Stellen fallen in der Schweiz weg. Gleichzeitig präsentiert die UBS einen Rekordgewinn von 29 Milliarden Dollar im 2. Quartal. Blick berichtet im Liveticker.
Publiziert: 31.08.2023 um 06:28 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2023 um 16:22 Uhr
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UBS-Chef Sergio Ermotti stellt sich den Medien ...
Foto: keystone-sda.ch
31.08.2023, 13:39 Uhr

Bundesrat bedauert Ende der Marke CS

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Ist eine solche Riesenbank, wie die UBS nun durch das Schlucken der CS geworden ist, nicht ein grosses Risiko? Parmelin sagt dazu, für eine abschliessende Beurteilung sei es noch zu früh. Die Wettbewerbskommission müsse beispielsweise erst noch einen Bericht liefern. Sobald sich der Bundesrat einen Gesamtüberblick verschafft hat, werde man weitere Schritte in Angriff nehmen.

Mit der CS falle ein wichtiger Player weg. Die Diversifikation am Markt sei jedoch nach wie vor gegeben.

Er bedaure das Ende der Marke Credit Suisse, sagt Parmelin – und erinnert sich dabei an das Ende der Swissair. Wichtiger als der Fortbestand der Marke sei für den Bundesrat aber gewesen, eine Lösung für das allgemeine Interesse zu finden. 

31.08.2023, 19:12 Uhr

Aktien schliessen auf Rekordhoch

Die Investoren scheinen überzeugt von den Plänen von Sergio Ermotti. Die Aktien legen um 6,1 Prozent auf 23,50 Franken zu und kosten damit wieder so viel wie letztmals 2008. Mit einem Plus von fast 30 Prozent in diesem Jahr lassen die Titel auch die anderen SMI-Werte weit hinter sich zurück.

31.08.2023, 14:54 Uhr

Bundesrat im Austausch mit Sozialpartnern

Der Bundesrat bedaure natürlich, dass Entlassungen unausweichlich sind, sagt Wirtschaftsminister Parmelin. Schon im Frühling habe man der UBS klargemacht, dass man das Finden möglichst sozialverträglicher Lösungen erwarte. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sei im regelmässigen Austausch mit der UBS und den Sozialpartnern gestanden. «Ich habe in meinem Büro die Sozialpartner empfangen, um sie anzuhören», so Parmelin.

Nun nehme man mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass eine Lösung gefunden worden ist. 

31.08.2023, 13:13 Uhr

Was sagt der Bundesrat?

Bundesrat Guy Parmelin (63) wird sich um 13.30 Uhr zu den Quartalszahlen der neuen UBS äussern. Er ist Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Blick überträgt live. 

31.08.2023, 12:32 Uhr

Ärger und Zweckoptimismus am Uetlihof

Uetlihof am Donnerstagmorgen: Vor allem in Zürich hagelt es Kündigungen.

Heute haben die Angestellten der neuen UBS ein bisschen mehr Gewissheit über den bevorstehenden Stellenabbau bekommen. 3000 Jobs fallen in der Schweiz weg, auch am Uetlihof in Zürich. Viele Bankerinnen und IT-Kräfte wollen sich gegenüber Blick nicht äussern. Ein adrett gekleideter CS-Banker nimmt den Jobabbau gelassen. Er sagt, die Stimmung sei heute gar besser als etwa noch gestern. Denn statt der angekündigten 10'000 sind ja jetzt glücklicherweise nur noch 3000 Stellen. «Die Gefahr, dass es auch mich treffen könnte, ist mir natürlich bewusst», sagt er zu Blick. Er beschäftige sich aber erst dann damit, wenn es wirklich passieren würde. Zu den Personen, die jetzt gekündigt haben: «Die bessere Entscheidung wäre gewesen, vor einem halben Jahr abzuspringen.» Nun komme es halt, wie es kommen muss. «Vielleicht entsteht aus der Übernahme schlussendlich sogar etwas Besseres.»

Eine Mitarbeiterin aus dem Backoffice: «Wir lachen, damit wir nicht weinen müssen.» Die Stimmung im Team sei wehmütig. Vor allem, dass über Jahre hinweg «Friede, Freude, Eierkuchen» geherrscht habe und man dann innerhalb weniger Tage auf dem Boden der Realität angelangte. Ob es jetzt 10'000 oder 3000 Entlassungen sind, sei ihr herzlich egal – «schlussendlich kann es dennoch jeden treffen». Verärgert ist sie von der Kommunikation: Intern kamen die Infos erst um 10.00 Uhr via Mail bei ihnen an. «So läuft es hier: Zuerst die Medien, dann die Angstellten.»

Zwei jüngere CS-Banker zeigen sich eher zurückhaltend mit ihren Antworten. Die Stimmung sei eigentlich weiterhin gut, sagen beide mit einem Lächeln. Gezittert werde wohl eher in anderen Abteilungen. «Bei der Postabteilung oder im Backoffice ist man vermutlich deutlich schlechter dran. Die an der Front (Banker) haben wohl eher weniger zu befürchten», meint einer der beiden. Ein jüngeres Alter helfe sicherlich auch.

31.08.2023, 12:12 Uhr

Pressekonferenz ist fertig

Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Medienkonferenz beendet. Blick fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Die Vollintegration der CS Schweiz ist laut UBS-Chef Ermotti die beste Lösung für die Schweizer Volkswirtschaft.
  • In der Schweiz werden dem Stellenabbau 3000 Jobs zum Opfer fallen – drei Viertel davon in Zürich, wo die Hauptsitze von UBS und CS liegen. 1000 Kündigungen sollen unmittelbar per Ende 2024 ausgesprochen werden. Der Rest im kommenden Jahr. Dabei werde ein Teil der Leute in Rente gehen oder durch natürliche Fluktuation wegfallen.
  • Die Marktanteile der neuen Megabank betitelt Ermotti als unproblematisch.
  • Die neue UBS will Marktanteile in der Schweiz halten. Das CS-Schweiz-Geschäft soll deshalb so erfolreich wie möglich integriert werden.

31.08.2023, 12:01 Uhr

«Wir wollen die Besten sein, nicht die Grössten»

Ermotti wird langsam etwas ungeduldig, möchte nur noch wenige Fragen beantworten. Dann schliesst er die Medienkonferenz mit einer klaren Ansage ab: «Wir wollen die Besten sein, nicht die Grössten», so der CEO. 

31.08.2023, 11:59 Uhr

Zahlt sich die CS-Übernahme für Ermotti persönlich aus?

Grossbanken gaben in der Vergangenheit regelmässig mit ihren Riesensalären auf Top-Level zu reden. Sergio Ermotti steht nun an der Spitze einer deutlich grösseren Bank als vor der CS-Übernahme. Führt das 2023 also zu deutlich höheren Gehältern in der Geschäftsleitung? «Für die Kompensation ist der Gewinn massgebend – und, ob man die Ziele erfüllt. Es wäre schön, wenn ich meinen Lohn basierend auf 29 Milliarden Gewinn erhalten würde, wenn dieser denn so hoch wäre», sagt Ermotti. 

Sein Vorgänger Ralph Hamers hatte für das erfolgreiche Geschäftsjahr 2022 noch 12,6 Millionen Franken eingestrichen. Kaum vorstellbar, dass Ermottis Lohn in diesem Jahr tiefer ausfallen wird. 

31.08.2023, 11:49 Uhr

Zu früh, um über Ende der Abflüsse zu sprechen?

Normalerweise dauert es sechs bis zwölf Monate, bis die Kunden, die mit ihrem Berater eine Bank verlassen, ihre Gelder auch abgezogen haben. Viele Kundenberater haben die CS verlassen – diesen Effekt wird man also noch länger spüren. 

Ermotti erwidert: «Statistisch gesehen nehmen Kunden, die eine Grossbank verlassen, nur etwa 10 bis 20 Prozent ihres Vermögens mit.» Zudem kämen die Kunden auch wieder zurück. So habe die UBS während der Finanzkrise rund 200 Milliarden Franken an Vermögen verloren. Innerhalb dreier Jahre kamen Gelder in etwa dieser Grössenordnung wieder zurück. «Die Loyalität der Kunden zu einer Bank ist gross. Wenn gute Leute gehen, dann gibt es genug andere gute Mitarbeiter, die einspringen können», sagt Ermotti. 

31.08.2023, 11:36 Uhr

«Vertrauen kann nicht gekauft werden»

Nach der Notrettung der CS sind in der Politik sofort Ideen für strengere Regulierungen für Grossbanken aufgekommen. Was, wenn solche tatsächlich umgesetzt werden? «Wir sind den Regulierungen unterstellt. Wenn die Politik die Regeln ändert, müssen wir uns anpassen», sagt Ermotti. Das einzige, was man tun könne: «Die Leute aufklären, was bei der Credit Suisse genau passiert ist.»

Die Credit Suisse sei am fehlenden Geschäftsmodell gescheitert. «Es gibt kein Kapital oder keine Liquidität, die das Vertrauen der Kunden kaufen kann», so Ermotti. Wenn man auf Too-Big-to-Fail schaue, sei es der Credit Suisse erlaubt gewesen, zu scheitern. «Im Bankenwesen zählt das Vertrauen. Wenn man das verliert, wird es sehr, sehr gefährlich», ergänzt der CEO. 

Ganz kampflos würde Ermotti strengere Regulierungen aber nicht hinnehmen. «Wenn es ein solches Szenario gibt, dann müssen wir schauen, was wir tun können.»

31.08.2023, 11:30 Uhr

Ermotti will Schweiz stolz machen

«Sind uns der Grösse der Aufgabe bewusst»
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Ermotti an Pressekonferenz:«Sind uns der Grösse der Aufgabe bewusst»
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