Küssnacht am Rigi verliert seine «Bankenstrasse»
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«War hier immer zufrieden»:Küssnacht am Rigi verliert seine «Bankenstrasse»

75 Orte in Gefahr
CS-Filialsterben bei Super-UBS steht bevor

Eins und eins gibt bei Firmenzusammenführungen in der Regel nicht zwei. Bei den Filialstandorten von Credit Suisse und UBS ist anhand vieler Doppelspurigkeiten mit einem markanten Einschnitt zu rechnen.
Publiziert: 22.03.2023 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 22:18 Uhr
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In nächster Nähe zueinander: Filialen von Credit Suisse und UBS in Küssnacht am Rigi SZ.
Foto: Karin Frautschi
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

«Früher war hier mal die Ersparniskasse Olten – auch diese gibts nicht mehr», sagt Marlene Dürger (61) aus Starrkirch SO. Vor der Filiale der Credit Suisse in Olten SO häufen sich heute kritische Stimmen, manche wollen die Bank wechseln oder bemitleiden das «so freundliche Personal».

Das Schicksal der lokalen CS-Filiale scheint schon besiegelt. Gleich um die Ecke steht eine UBS-Filiale. Beim Zusammenschluss von CS und UBS zur Super-UBS dürften die CS-Filialen verschwinden, so die Annahme.

Per 21. März 2023 unterhält die UBS schweizweit am meisten Filialen, total 195. Die Credit Suisse hat aktuell 97 Filialen. Laut Blick-Recherchen gibt es aktuell 75 Orte in der Schweiz, in denen mindestens je eine Filiale der CS und der UBS stehen. In grösseren Gemeinden häufen sich die Doppelungen. Zürich zählt beispielsweise 20 Standorte: 11 UBS- und 9 CS-Filialen. Oft in unmittelbarer Nähe zueinander.

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Filialen für die Beratung, Bancomat fürs Geld

Filialen mit Personal werden überwiegend nur noch für Beratungsdienstleistungen benötigt. Etwa für Themen wie Hypothek, Vorsorge, Erbschaft, Finanzplanung und mehr. Restliche Bankvorgänge finden online oder an Bancomaten statt. Eine Filiale in einer Gemeinde oder Region würde dem Bedürfnis nach einem physischen Bank-Standort also genügen.

Es könnte allerdings sein, dass es bei einer Reduktion der Standort-Überlappungen eine UBS-Filiale trifft. An jedem Doppel-Standort wird nun wohl geprüft, wie hoch die jeweiligen Mieten sind, welche Bankfiliale bessere Zahlen schreibt und welcher Standort allgemein als besser taxiert wird.

Wie viele trifft es?

Die CS hatte bereits im November 2022 eine Reduktion der Filialstandorte angekündigt, der bis Ende Februar jede achte CS-Filiale zum Opfer fiel. In den letzten zehn Jahren sind schweizweit rund 600 Bankfilialen verschwunden. Primär war das der Digitalisierung geschuldet, jetzt sorgt die Fusion von CS und UBS bei den Angestellten für neue Unsicherheit. Alle Hoffnung ist nicht verloren: Die UBS könnte die CS als eigenständige Tochtergesellschaft unter eigener Marke behalten, wie dies einige Politiker fordern. Oder das entstehende Vakuum könnte von Regional- und Kantonalbanken mit neuen Filialen ersetzt werden, wofür es dann Personal braucht.

Bald wird bekannt sein, wo es zum Lichterlöschen kommt. Thomas Schneider (66) aus Cham ZG lässt dies kalt: «Die CS hat ja selber auch andere Banken geschluckt. Man gewöhnt sich an alles.»

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