So sieht der Rettungs-Plan von FDP-Chef Thierry Burkart aus
Credit Suisse Schweiz soll autonom bleiben

Die UBS soll keine Marktmacht haben. FDP-Chef Thierry Burkart (47) und seine Partei fordern, das Schweizer CS-Geschäft herauszutrennen und als eigene Bank zu führen.
Publiziert: 22.03.2023 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 22:06 Uhr
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FDP-Präsident Thierry Burkart will den Schweizer Teil der CS herauslösen und zur eigenständigen Bank machen.
Foto: Keystone
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Pascal TischhauserStv. Politikchef

Das Schweizer Geschäft der CS soll abgetrennt werden vom Rest der Credit Suisse, die in der Konkurrentin UBS aufgeht. Die Freisinnigen werden in der Wirtschaftskommission des Ständerats einen entsprechenden Antrag einreichen.

«Das machen wir aus drei Gründen: Erstens wissen wir nun, dass keine Grossbank davor gefeit ist, vom Staat gerettet werden zu müssen», sagt FDP-Präsident Thierry Burkart (47). «Und da die neue UBS mehr als doppelt so gross ist wie unser Bruttoinlandprodukt, wäre eine Rettung für die Schweiz kaum mehr zu schultern. Die UBS muss kleiner werden!»

Keine Marktmacht

Als zweiten Grund, weshalb das Schweizer CS-Geschäft als eigenständige Bank weitergeführt werden soll, nennt Burkart «die KMUs». Es könne nicht sein, dass mit der UBS eine einzige Grossbank die Marktmacht habe. «Für kleinere und mittelgrosse Schweizer Unternehmen, die international tätig sind, braucht es eine zweite, international vernetzte Bank.» Er sehe sonst keine Schweizer Bank, bei der das der Fall sei.

«Und natürlich: Es geht vor allem auch um den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze.» Das Schweizer CS-Geschäft floriere. Es wäre gemäss Burkart eine Win-Win-Situation, wenn der Schweizer Wirtschaft eine weitere Bank zur Verfügung stünde und viele Schweizer Bankangestellte dort weiterbeschäftigt werden könnten.

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Kein Banken-Koloss

Der Parteipräsident freut sich, dass sich auch andere Parteien in diese Richtung äussern. Er ist deswegen zuversichtlich, dass der Antrag im Parlament eine Mehrheit finden könnte. «Und dass der Druck auf Bund und UBS derart gross wird, dass eine Credit Suisse weiterexistiert, die tatsächlich Kredite an die Schweizer Wirtschaft vergeben kann.

Von links bis rechts stört man sich an der Grösse der neuen UBS unter dem Präsidium von Colm Kelleher (65). Ein Banken-Koloss wäre unter normalen Voraussetzungen niemals zustande gekommen. Die Wettbewerbskommission hätte die Gründung eines solchen niemals zugelassen.

So sagt SP-Fraktionschef Roger Nordmann (49): «Die Abtrennung des Schweizer Teils ist sicher sinnvoll. Das unterstützen wir.» Doch die Frage sei, ob es einen Weg gebe, die UBS zur Herausgabe des Schweizer Teils zu zwingen. Sowieso sei die Herauslösung nur ein Tropfen auf den heissen Stein. «Die UBS ist noch immer ‹Too big to save›, also viel zu gross, um kein Risiko für die Schweiz darzustellen.» Für ihn braucht es weiterhin eine schärfere Banken-Regulierung.

UBS wird reagieren müssen

Letzte Woche sass die UBS noch am längeren Hebel. Der Bund sah in der Übernahme durch sie den einzigen Ausweg. Jetzt, wo die CS-Rettung geglückt ist, kommt für die Politik der Zeitpunkt der Forderungen und der Neuordnung. Dem wird sich die UBS kaum verschliessen können.

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