Ein Energiemangel von einer Woche könnte die Schweizer Volkswirtschaft 100 Milliarden Franken kosten. Eine solche Situation müsse unbedingt vermieden werden, äusserten Kantons- und Wirtschaftsvertreter am Mittwoch zum Start der Energiesparkampagne des Bundes.
Roberto Schmidt, der Präsident der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren und Walliser Regierungsrat, erklärte, jeder Kanton und jede Gemeinde werde eigene Appelle lancieren. Diese wolle man etwas harmonisieren. Wichtig sei eine gute Kommunikation des Bundes.
Monika Rühl, die Vorsitzende des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, erinnerte an das grosse Risiko für die Volkswirtschaft. Die Energie sei absolut zentral. Komme es zu einem Ernstfall, würden Existenzen und der soziale Frieden auf dem Spiel stehen. Das Sparpotenzial sei kurzfristig umsetzbar.
Kulturwandel beim Verbrauch
Für die Maschinen- und Metallindustrie erklärte Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher, es brauche einen Kulturwandel beim Verbrauch. Die Unternehmen seiner Branche könnten durch die Umstellung ihrer Zweistoffanlagen von Gas auf Öl 15 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen.
Michael Frank, der Direktor des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), sagte, das Risiko des Energiemangels sei real. Bei der heimischen Stromproduktion sei der Plafonds erreicht, wesentlich mehr Strom lasse sich nicht produzieren. Einzige Chance sei die Drosselung des Verbrauchs. Der Umgang mit dem Strom müsse sorgsamer und bewusster werden. (SDA)