Die Aussicht, dass es im bevorstehenden Winter zu Stromunterbrüchen, sogar einem Blackout kommen könnte, macht den Schweizer Landwirten grosse Sorge. Überall kauften Bauern Notstromaggregate, sagt Ruedi Bigler, Präsident der grossen Milchproduzentenorganisation Aaremilch, in der «NZZ».
Der Berner Landwirt mit seinem Hof in Moosseedorf bei Bern hat sich selbst ein solches Gerät bestellt. Sein moderner Milchbetrieb – 120 Holstein-Kühe – ist von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig.
Ohne Strom keine Milch
Wenn der Strom für längere Zeit ausfallen würde, könnten die Kühe nicht mehr gemolken werden. Das Futter liesse sich nicht mehr ausbringen und die Milch nicht mehr kühlen. Bei Bigler läuft der Melkbetrieb, die Fütterung und Co. computergesteuert ab. Bigler: «Ohne Strom geht nichts. Strom ist das Blut der Wirtschaft – auch der Landwirtschaft.»
Der Landwirt hofft, dass er im November wie versprochen sein Notstromaggregat erhält. Bleibt im Winter die Heizkraft weg, schaltet auch Marcel Dettling (41), SVP-Nationalrat aus dem Kanton Schwyz, sein Notstrom-Aggregat ein, das sich der Landwirt neu für 7000 Franken Occassionspreis zugelegt hat.
Notstromaggregate boomen
Auch die breite Bevölkerung der Schweiz rüstet sich offenbar bereits für den Winter. Das legt eine Umfrage von Blick bei den grossen Online-Händlern der Schweiz nahe.
Von den 77 Stromgeneratoren, die Digitec Galaxus derzeit im Sortiment führen, seien nur noch 19 Produkte innerhalb weniger Tage lieferbar. Bei 42 Artikel beträgt die Lieferfrist zwischen ein und vier Monaten. 16 Artikel sind zurzeit nicht lieferbar, heisst es auf Anfrage. «Diese Zahlen verdeutlichen die starke Nachfrage. Die Schweizer Bevölkerung rüstet sich für den Ernstfall und besorgt sich Stromgeneratoren, Powerstationen, Solarpanels, Brennholz etc.», sagt ein Sprecher des grössten Schweizer Online-Händlers zu Blick.
Die erhöhte Nachfrage für Stromgeneratoren bedeute, dass sich Kundinnen und Kunden länger gedulden müssen, bis die gekauften Geräte ausgeliefert werden, sagt eine Sprecherin von Microspot. Nachschub werde allerdings bald erwartet. (uro/frs)