Die Energiekrise sei kaum mehr abwendbar, sagt Werner Luginbühl. Der Präsident der Elektrizitätskommission (Elcom) verweist dabei auf den «exorbitanten Anstieg der Strompreise», welche gewisse Unternehmen in existenzielle Nöte bringe. Ob es im Winter aber an Strom mangeln wird, lasse sich nicht voraussagen.
Die Situation habe sich in den vergangenen Wochen nicht entschärft, hielt Luginbühl in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF fest. «Das Risiko, dass wir im Winter Probleme haben werden, ist nicht gesunken.»
Prognosen sind unmöglich
Derzeit seien alle Massnahmen in Planung, Vorbereitung oder Umsetzung, die kurzfristig vor dem Winter noch möglich seien. «Wir tun alles, damit im Winter kein Strommangel besteht.»
Doch ob es wirklich reichen wird, kann laut Luginbühl niemand beantworten: Denn wie sich die Lage im Winter konkret darstelle, sei heute noch unklar – es gebe diesbezüglich zu viele Ungewissheiten und Unsicherheitsfaktoren.
So sei das Risiko natürlich kleiner, wenn es einen warmen und keinen kalten Winter gebe. Zudem komme es darauf an, wie es bezüglich Gasversorgung wirklich aussehe. Und Einfluss haben werde auch, ob es Frankreich nicht doch gelinge, im Herbst mehr ausser Betrieb stehende AKW wieder ans Netz zu bringen als gedacht.
Ganz Europa war unvorbereitet
Dass sich die Schweiz mit einem möglichen Strommangel konfrontiert sieht, führte der frühere Ständerat nicht auf politische Versäumnisse oder eine falsche Energiestrategie zurück.
«Die aktuelle Situation hat in erster Linie mit dem Krieg in der Ukraine zu tun», führte Luginbühl in der «Samstagsrundschau» aus. Darauf sei nicht nur die Schweiz, sondern niemand in Europa vorbereitet gewesen. «Alle Länder haben Probleme und fahren nun ihre Krisenvorsorge herauf.» (SDA)