Russen verbrennen grosse Mengen Gas
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Videoaufnahmen zeigen:Russen verbrennen grosse Mengen Gas

Putin lässt Gas abfackeln – bis ins All sichtbar
Putin fackelt Gas im Wert von 13 Mio Euro ab – täglich!

Russland hat offenbar keine Verwendung dafür. Satelliten-Bilder zeigen, wie das Land täglich Gas abfackelt. Und das schon seit Wochen. Energieexperte Sindre Knutsson verrät, wie viel Gas und Geld vernichtet werden.
Publiziert: 27.08.2022 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2022 um 08:51 Uhr
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Die Flamme bei der Kompressorstation Portowaja nordwestlich von St. Petersburg.
Foto: Screeshot

Russland verbrennt Berichten zufolge riesige Mengen an Erdgas nahe der im Moment kaum noch befüllten Ostseepipeline Nord Stream 1.

Die Flamme bei der Kompressorstation Portowaja nordwestlich von St. Petersburg ist demnach bis in das benachbarte Finnland und deutlich auf Satellitenbildern zu sehen. Es soll sich um Gas handeln, das für den Export nach Deutschland bestimmt war, aber wegen der geringeren Auslastung der Leitung im Moment nicht anderweitig abgeführt werden kann.

Gas-Menge erstaunt Experten

Das Abfackeln von Gas im Verarbeitungsprozess ist nichts Ungewöhnliches. Erstaunt zeigten sich Experten jedoch über die Menge. Gasexperte Sindre Knutsson vom norwegischen Analysehaus Rystad hat die Geschehnisse in Portowaja über Wochen mithilfe von Satellitendaten analysiert. «Ein ökologisches und ökonomisches Desaster», sagt er im Interview mit «Spiegel.de». Knutsson und sein Team gehen davon aus, das derzeit durchschnittlich um die 4,34 Millionen Kubikmeter pro Tag abgefackelt werden. Die entspricht rund einem Achtel des Volumens, das noch durch Nord Stream 1 fliesst.

Knutsson: «Beim derzeitigen Marktpreis sind diese 4,34 Millionen Kubikmeter rund 13 Millionen Euro wert. Das ist wahrscheinlich die teuerste Flamme der Welt.»

Deutschlands Botschafter in London, Miguel Berger, sagte der BBC am Freitag, man beobachte das Abfackeln ebenfalls bereits seit einiger Zeit. Das zeige, dass die Verringerung des Anteils von russischem Gas am deutschen Verbrauch von über 50 auf nun etwa 10 Prozent Wirkung zeige und einen starken Effekt auf die russische Wirtschaft habe. Er fügte hinzu: «Weil sie ihr Gas nirgendwo anders verkaufen können, müssen sie es verbrennen.»

Drosselungen führen zu Gaspreis-Explosion

Aktuell ist Nord Stream 1 nach russischen Angaben wegen fehlender Turbinen nur zu 20 Prozent ausgelastet. Damit werden täglich etwa 33 Millionen Kubikmeter Gas durch die Ostsee nach Deutschland gepumpt. Die von russischer Seite mit technischen Notwendigkeiten begründeten Drosselungen haben zu einem weiteren massiven Anstieg der Gaspreise geführt.

Zudem kündigte Russland an, die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ab dem 31. August für drei Tage zu unterbrechen. Die letzte an der Kompressorstation Portowaja verbliebene Turbine soll dann an Ort und Stelle von Siemens-Experten gewartet werden.

Russland will Lieferverpflichtungen erfüllen

Am Markt gibt es Befürchtungen, der ohnehin schon stark gedrosselte Gasfluss aus Russland könnte komplett stoppen, sollte die Lieferung nach der Pause nicht wieder aufgenommen werden. Russland beteuert, seine Lieferverpflichtungen erfüllen zu wollen.

Der russische Energieriese Gazprom bestätigt nicht, dass nicht verkauftes Gas abgefackelt wird. Der Staatskonzern teilte am Freitag mit, dass die Speicher in Russland aktiv aufgefüllt würden für den Herbst und Winter. Sie seien zu 91,4 Prozent befüllt. (SDA/uro)

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