Fünf Springen, kein einziger Weltcuppunkt für Simon Ammann. Der schwache Start überrascht selbst Martin Künzle, der seit 2003 bei Swiss-Ski in den verschiedensten Funkionen als Trainer arbeitet und Ammann im Zenit dessen Karriere zu Olympiagold, Skiflug-Weltmeistertitel und dem Sieg im Gesamtweltcup coachte. Der langjährige Wegbegleiter vertraute auf eine Steigerung des vierfachen Olympiasiegers im entscheidenden Moment. Doch die Resultate in Wisla, Kuusamo und Nischni Tagil bestätigten die Eindrücke des Sommertrainings: Peier klar voraus, dann Deschwanden, dann wieder eine grosse Lücke zum Rest. Peier wäre wohl ohne den Kreuzbandriss in den Top Ten zu finden, Deschwanden fliegt regelmässig in die Punkte, Ammann ist chancenlos.
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Der Toggenburger kämpft nun in den nächsten Wochen und Monaten gegen das vorzeitige Karriereende als Skispringer. Im Frühling hatte er mit der Ankündigung überrascht, erst nach seinen siebenten Olympischen Spielen in Peking 2022 Adieu zu sagen. Mit der momentanen Form endet sein Weg als Spitzensportler aber früher, Ammann würde von Swiss Olympic mit diesem Leistungsausweis nicht nominiert werden.
Vor zwei Jahren gelang die Wende
Der 39-Jährige erlebt ein Déjà-vu. Bereits vor zwei Jahren zog er nach einem schwachen Saisonstart in derselben Situation die Reissleine. Raus aus dem Weltcup, bevor die Saison verloren ist. Retten, solange es noch etwas zum retten gibt. Trainieren, das Material abstimmen, sich in die Arbeit stürzen statt in den Wettkämpfen auf ein Wunder hoffen.
Es klappte. Ende Winter war der Toggenburger wieder konkurrenzfähig. Ausgerechnet in Planica, wo nun die WM stattfindet, segelte er im März 2019 bis auf 243 m hinunter - weil er mit beiden Händen in den Schnee griff, wird dies nicht als Schweizer Rekord anerkannt. Mit einem 6. Rang sprang er zum bislang letzten Mal in die Top Ten. Er spürte den Aufwind auch im übertragenen Sinn und betonte: «Meine Motivation und Freude sind ungebrochen. Das macht Lust auf mehr.»
Nachdem Simon Ammann seine Teilnahme absagte, gehen für die Schweiz Gregor Deschwanden und Dominik Peter ab Donnerstag an den Skiflug-Weltmeisterschaften in Planica auf Weitenjagd.
Deschwanden fliegt konstanter denn je. Der 29-jährige Luzerner landete in den bislang fünf Wettkämpfen des Weltcupwinters stets in den Punkterängen. Sofern es die Bedingungen zulassen, wird er den Angriff auf seinen Hausrekord von 230 m lancieren. Der 19-jährige Peter bestreitet erst das dritte Wochenende auf einer Skiflugschanze. Im März 2019 fand er sich auf den Anlagen in Vikersund und Planica aber gut zurecht und überstand jeweils die Qualifikation, welche die 40 Springer für den eigentlich Wettkampf ermittelt.
In Planica werde die im März 2020 wegen der Coronavirus-Krise verschobenen Titelkämpfe nachgeholt. Der Weltmeister wird in vier gewerteten Sprüngen verteilt auf Freitag und Samstag erkoren, am Sonntag steht das Teamspringen an - ohne Schweizer Beteiligung.
Der Weltrekord des Österreichers Stefan Kraft von 253,5 m aus dem Jahr 2017 in Vikersund dürfte kaum fallen. Aber mit Aufwind ist mit Weiten jenseits der 250-m-Marke zu rechnen. Den Schanzenrekord hält der Japaner Ryoyu Kobayashi mit 252 m.
Sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft führt der Sieg über Norwegen. Mit Granerud, Johansson, Forfang, Lindvik oder Titelverteidiger Tande sind die Skandinavier breit aufgestellt. Die Deutschen setzten ihre Hoffnung primär auf Eisenbichler, die Japaner auf Sato oder die Polen auf Kubacki. Die Österreicher wurden in der Vorbereitung durch diverse Coronavirus-Erkrankungen zurückgeworfen. (SDA)
Nachdem Simon Ammann seine Teilnahme absagte, gehen für die Schweiz Gregor Deschwanden und Dominik Peter ab Donnerstag an den Skiflug-Weltmeisterschaften in Planica auf Weitenjagd.
Deschwanden fliegt konstanter denn je. Der 29-jährige Luzerner landete in den bislang fünf Wettkämpfen des Weltcupwinters stets in den Punkterängen. Sofern es die Bedingungen zulassen, wird er den Angriff auf seinen Hausrekord von 230 m lancieren. Der 19-jährige Peter bestreitet erst das dritte Wochenende auf einer Skiflugschanze. Im März 2019 fand er sich auf den Anlagen in Vikersund und Planica aber gut zurecht und überstand jeweils die Qualifikation, welche die 40 Springer für den eigentlich Wettkampf ermittelt.
In Planica werde die im März 2020 wegen der Coronavirus-Krise verschobenen Titelkämpfe nachgeholt. Der Weltmeister wird in vier gewerteten Sprüngen verteilt auf Freitag und Samstag erkoren, am Sonntag steht das Teamspringen an - ohne Schweizer Beteiligung.
Der Weltrekord des Österreichers Stefan Kraft von 253,5 m aus dem Jahr 2017 in Vikersund dürfte kaum fallen. Aber mit Aufwind ist mit Weiten jenseits der 250-m-Marke zu rechnen. Den Schanzenrekord hält der Japaner Ryoyu Kobayashi mit 252 m.
Sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft führt der Sieg über Norwegen. Mit Granerud, Johansson, Forfang, Lindvik oder Titelverteidiger Tande sind die Skandinavier breit aufgestellt. Die Deutschen setzten ihre Hoffnung primär auf Eisenbichler, die Japaner auf Sato oder die Polen auf Kubacki. Die Österreicher wurden in der Vorbereitung durch diverse Coronavirus-Erkrankungen zurückgeworfen. (SDA)
Ammann, der Tüftler, will die Wende erneut herbeiführen, sich wieder den Top Ten annähern, um unter günstigen Voraussetzungen zuzuschlagen. Anpassungen an den mit Karbon verstärkten Schuh sind angedacht, die Materialabstimmung mit dem Ski soll optimiert werden, und ein sauberer Bewegungsablauf beim Absprung muss her. Dass Problem, das es zu lösen gilt: Die Flugkurve ist zu flach. Die Absprungbewegung lässt Ammanns Körperschwerpunkt nicht schön über den Ski drehen, hievt ihn nicht genug in die Höhe. Er fliegt dem Ski hinterher, das bremst.
Wie lange Ammann abtauchen und vor allem auf welchen Schanzen er konkurrenzfähig werden will, lässt sich schwer abschätzen. Reisen ins Ausland liegen coronabedingt nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen drin. Die Heimbasis in Einsiedeln ist nicht wintertauglich. Demnach kommen Kandersteg oder Engelberg, wo die Anlage für das Weltcupspringen vor Weihnachten präpariert wird, in Frage. Klar ist einzig - und dies bestätigt Künzle: Die Ski jetzt frustriert in die Ecke stellen, das ist keine Option. (SDA)