Die Lücke, die er hinterlässt ist gross beim Schweizer Skisprung-Team. Killian Peier (25) fehlt nach seinem Kreuzbandriss – er wäre in Top-Form gewesen, wenn man seinen eigenen Aussagen und jenen seines Trainers Ronny Hornschuh Glauben schenken kann.
Momentan scheint niemand in der Lage, auf ähnlichem Niveau mitzuhalten. Vom Quartett Simon Ammann (39), Gregor Deschwanden (29), Dominik Peter (19) und Sandro Hauswirth (20) schaffen es in Wisla Deschwanden (25.) und Peter (27.) souverän durch die Quali. Ammann dagegen erlebt als 56. bereits die erste Enttäuschung. Auch Hauswirth bleibt in der Quali hängen als 58.
Die Erwartungen an Deschwanden sind gross. Trainer Ronny Hornschuh (45) sieht den 29-Jährigen in der Pflicht, um Peier ansatzweise vergessen zu machen.
Deschwanden so gut wie drei Jahre nicht
Im Sommer ist Deschwanden so gut wie seit drei Jahren nicht mehr gesprungen, landete in Wisla zweimal in den Top Ten in einem ansehnlichen Feld. Seit 2017 ist ihm Ähnliches weder im Sommer noch im Winter gelungen, ja schon die Top 20 waren unerreichbar. Letzte Saison resultieren magere vier Weltcuppunkte für den Luzerner.
Probleme mit der Abstimmung rissen Deschwanden in ein Loch. «Ich war da auf dem Holzweg. Und das ist dann wie ein Teufelskreis», erklärt Deschwanden. «Das Material stimmt nicht, es kommen schlechte Ergebnisse und das Selbstvertrauen wird immer kleiner. Also werden die Resultate noch schlechter.»
Peiers Erfolg als Dämpfer und Ansporn
An seinem Tiefpunkt wollte er den Bettel hinschmeissen. «Es gab Momente, in denen ich zurücktreten wollte. Vor zwei Jahren zum Beispiel». Deschwanden hatte wegen einer Entzündung im Fuss die Saison abbrechen müssen. «Killian holte dann die Bronze an der WM. Das war sehr schwer für mich.»
Gleichzeitig war Peier aber auch sein Ansporn. Deschwanden sah, dass der Durchbruch noch immer möglich ist. Blieb darum dabei. Und glaubt nun, die Lösung im Material gefunden zu haben. Der Winter wird zeigen, ob er sich auch im Weltcup wieder den Top Ten annähert.