Viel musste er anhören nach dem verpatzten Saisonstart. Er sei nicht in Form, unsicher wie nie, sogar das vorzeitige Karriere-Ende wurde schon heraufbeschworen.
Kein Wunder, fällt vom 34-Jährigen an der Tour de Ski eine grosse Last ab, als er am Samstag erstmals nach einem Jahr wieder aufs Podest läuft. Er zeigts allen Kritikern und lässt es sie auch gleich wissen. Ein stechender Blick in die Kamera, den Finger vor die geschürzten Lippen. Die Geste besagt: Schön still sein!
Cologna hat die Ruhe weg
Der Münstertaler machte schon vor dem Start zur Tour de Ski klar, dass er die Ruhe bewahre, sich keine Sorgen wegen der Form mache. Immerhin sei ja die WM im Februar das Hauptziel. Und vor Olympia in Pyeongchang sei er ja auch bereits abgeschrieben worden, ehe er dann zu seinem vierten Olympia-Gold lief.
Die Tour ist mit diesem Podest und der folgenden Geste lanciert. Cologna weiss genau, dass es in der Regel gut kommt, wenn er schon gut loslegt.
Kein Podest in der dritten Etappe
Auch in der dritten Etappe (Verfolgung über 15 km Skating) legt Super-Dario vom vierten Platz sofort gut los. Schnell zieht er am Schweden Svensson vorbei und macht sich zusammen mit dem zweitplatzierten Malzew (Russ) auf die Verfolgung von Leader Bolschunow (Russ).
Dann hat Cologna etwas mehr Mühe im schweren, tiefen Schnee. Er muss Malzew etwa bei Rennhälfte ziehen lassen, beisst sich dann in der Verfolgergruppe mit Manificat (Fr), Jakimuschkin (Russ) und Spizow (Russ) fest.
Doch dieses Mal ist es etwas zu viel für ihn. Manificat und Spizow ziehen davon, Cologna kämpft mit Jakimuschkin und wird Sechster.
Cologna innerhalb der Top-Gruppe nach Italien
Nie in Gefahr ist der Sieg für Alexander Bolschunow. Er bleibt in der Gesamtwertung 53 Sekunden vor Malzew und dem starken Manificat. Cologna bringt sein Rennen in Ruhe zu Ende, sichert sich den 5. Gesamtplatz und verbleibt sicher in der Spitzengruppe. Auf das Podest fehlen ihm 27 Sekunden.
Candide Pralong folgt als nächster Schweizer auf dem 19. Platz, Jonas Baumann wird 22. und Beda Klee holt als 28. ebenfalls Punkte. Weiter geht es am Dienstag in Toblach (It). Dort steht ein Rennen im Einzelstart auf dem Programm über 15 km Skating.
Fähndrich hält sich in den Top Ten
Bei den Frauen geht es über 10 km und es gibt einen US-Doppelsieg. Jessica Diggins gewinnt vor Rosie Brennan. Kurz hinter dem Duo folgt die Schwedin Frida Karlsson.
Auch Nadine Fähndrich zeigt eine gute Leistung, hält sich souverän in den Top Ten. Die 25-Jährige läuft auf dem 8. Rang im Ziel ein. Sie liegt in der Gesamtwertung knapp anderthalb Minuten auf Diggins.