Drama um die russische Langlauf-Nati nahe der Schweizer Grenze. Sechs Crew-Mitglieder verunfallen auf dem Weg nach Livigno (I) schwer.
Das Unglück passiert gleich hinter dem Schweizer Grenzübergang, mitten in der Nacht auf Dienstag. Gegen ein Uhr kommt der Kleinbus des Teams in einer Kurve auf der vereisten Via della Val entlang des Stausees ins Schleudern. Das Auto dreht sich und rast schliesslich rückwärts 50 Meter das Steilufer hinunter in den See.
Kleinbus bricht durch Eisdecke und bleibt stecken
Die Russen haben Glück im Unglück. Dank der vereisten Oberfläche bleibt der Kleinbus zur Hälfte im Eis stecken. Die Männer (35, 36, 36, 38, 48, ein Alter ist unbekannt) können sich aus eigener Kraft befreien und den Notruf wählen. Sofort rückt die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen und acht Mann aus, es folgen Ambulanz und Gemeindepolizei. Die Bergung des Unfallfahrzeugs dauert bis 8.30 Uhr.
Die Unfallopfer kommen mit dem Schrecken und leichten Verletzungen davon. Einer hat offenbar eine Gehirnerschütterung und eine leichte Kopfverletzung. Eine ärztliche Behandlung lehnen sie jedoch ab.
Tour-Stars seit Wochen in Livigno
Entgegen ersten Annahmen handelt es sich bei den Opfern nicht um Athleten. Sondern, wie russische Medien berichten, um Mitglieder des Service-Teams. Sie waren am Montagabend in Zürich gelandet und mit einem Kleinbus weitergefahren in Richtung Livigno.
Dort im Hotel Amerikan bereitete sich die russische Langlauf-Nati auf die Tour de Ski vor, die am 1. Januar im Val Müstair GR beginnt. Die Stars der Tour um Topfavorit Alexander Bolschunow trainieren seit zwei Wochen in Livigno, die Unfallopfer stiessen nur für zwei Nächte dazu. Mittlerweile hat die gesamte Mannschaft das Hotel wieder verlassen.
Der Deutsche Markus Cramer, Trainer des russischen Teams, wird in der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» zitiert: «Wir sind schockiert, aber froh, dass alles in Ordnung ist. Es war ein schrecklicher Sturz.»