Bärenstarker Auftritt von Dario Cologna an der Tour de Ski in seiner Heimat. Der Münstertaler läuft im Massenstartrennen über 15 km in der klassischen Technik von Beginn weg vorne mit. Einzig gegen Titelverteidiger Alexander Bolschunow ist er chancenlos. Dahinter kommts zum grossen Kampf um die Podestplätze.
Cologna nutzt Russensturz aus
Cologna kämpft gegen die Russen Tscherwotkin, Below und Yakimuschkin, scheint leicht im Hintertreffen. Doch dann kommt sich das Trio vor der Zielkurve in die Quere und stürzt. Cologna hingegen bleibt clever und läuft eiskalt den zweiten Platz nach Hause, 23 Sekunden hinter Bolschunow. Dritter wird Yakimuschkin.
«Ich wollte den Russen Paroli bieten. Klar, war da der Sturz. Aber man muss auch erst in der entsprechenden Position sein», sagt Cologna danach im «SRF». «Ich habe beim Sturz nicht viel überlegt, einfach geschaut, dass ich ausweichen kann.»
Für Cologna ist es erst der zweite Podestplatz seit März 2018 und der erste seit über einem Jahr. Damals wurde er im Dezember 2019 Dritter in Davos. Total ist es der 73. Podestplatz im Weltcup für den vierfachen Olympiasieger. Daheim im Val Müstair ist es sein erstes. «Das war ein super Rennen, ein hartes. Daheim auf dem Podest zu stehen ist ein sehr schönes Gefühl», so Cologna.
Cologna lässt Kritiker verstummen
Die Sorgen um die Form rücken damit in den Hintergrund. Nach einem schwachen Saisonstart musste sich der 34-Jährige viele Fragen gefallen lassen. «Ich bleibe ruhig», sagte Cologna dazu. Die Form muss an der WM gut sein. Jetzt sieht es schon früher ziemlich gut aus.
Jonas Baumann wird als 15. zweitbester Schweizer. Auch Candide Pralong (18.), Beda Klee (24.) und Roman Furger (29.) schaffen es in die Punkte.
In der Gesamtwertung übernimmt Bolschunow die Führung. Der Titelverteidiger hat schon am Vortag im Sprint als Zweiter gejubelt. Dahinter folgen Artjom Malzew (Russ) und Oskar Svensson (Sd). Cologna, im Sprint der ersten Etappe 14., folgt auf dem 4. Platz. Er liegt 1:11 Minuten hinter Bolschunow und elf Sekunden hinter dem zweitplatzierten. Damit sind auch die Chancen in der Verfolgung vom Sonntag sehr gut.
Fähndrich überzeugt erneut
Nadine Fähndrich hat ihr persönliches Neujahrs-Drama offenbar verdaut. Nachdem sie trotz guter Sprint-Leistung wegen einem Sturz nicht auf dem Podest stand, hält sie in der zweiten Etappe der Tour de Ski ebenfalls gut mit.
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Über 10 km klassisch im Massenstart läuft die 25-Jährige in der Verfolgergruppe. Sie klassiert sich als 13. in den Top 15 und verliert 24,6 Sekunden auf die Spitze. Eine passable Leistung für die Luzernern, die im Sprint noch immer deutlich stärker einzustufen ist. Laurien van der Graaf wird mit gut zwei Minuten Rückstand 40.
Fähndrich sagt bei «SRF»: «Es war okay, aber es fehlt noch ein bisschen was. Ich bin in Form, aber noch nicht in Top-Form.» Doch vom Saisonverlauf her sei das völlig okay, meint Fähndrich hinsichtlich der WM im Februar.
Svahn feiert zweiten Sieg
Das Rennen gewinnt die Schwedin Linn Svahn im Endspurt vor Julija Stupak (Russ). Jessica Diggins (USA) Dritte. Svahn hat schon am Vortag im Sprint gewonnen und verteidigt somit das Leadertrikot souverän. Fähndrich belegt den 6. Platz im Gesamtklassement.