Raducanus verrücktes Trainer-Karussell
Top-Coaches trauen sich nicht, bei ihr zu unterschreiben

Tennis-Juwel Emma Raducanu (20) verzeichnet seit Juniorenzeiten einen bemerkenswerten Trainer-Verschleiss. Jetzt sagt ihr Agent, dass diese Methode bis ans Ende ihrer Karriere bestehen bleiben könnte – und er erklärt, was dabei die Schwierigkeit wäre.
Publiziert: 26.07.2023 um 13:18 Uhr
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Die frühere US-Open-Siegerin Emma Raducanu setzt seit Jahren auf eine spezielle Trainer-Strategie.
Foto: AFP
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Marco PescioReporter Sport

Seit sie 2021 als Qualifikantin sensationell zum US-Open-Sieg durchmarschierte, ist Emma Raducanu (20) fester Bestandteil des britischen Gossips. Klatsch und Tratsch, wahr oder unwahr, begleitet die junge Ausnahmekönnerin seither täglich. Jüngst rauschte die heisse Debatte durch den Blätterwald, ob sich Raducanu zu fest auf Werbeverträge eingeschossen hätte – und sie so das Tennis vernachlässigte, weil ja schliesslich seit dem Triumph in New York die grossen Resultate ausgeblieben seien.

Nun, aktuell kann sie die hohen Erwartungen aufgrund einer Verletzungspause ohnehin nicht erfüllen. Gleichzeitig ist sie auf der Suche nach einem neuen Coach. Wieder einmal. Die junge Frau aus London wechselt den Trainer mit einer derartigen Kadenz aus, dass sie es – auf die Schweizer Sportszene umgemünzt – locker mit FC-Sion-Präsident Christian Constantin aufnehmen könnte.

Nigel Sears, Andrew Richardson, Torben Beltz und zuletzt die beiden Ex-Bencic-Trainer Dimitri Tursunow und Sebastian Sachs – das sind fünf Trainer in zwei Jahren. Und so verrückt es klingt: Es könnte genau so weitergehen. Das zumindest stellt ihr Agent Max Eisenbud in einem Gespräch mit dem «Tennis Podcast» in Aussicht.

«Das Coaching ist in der Entscheidungsgewalt von Emma und ihrem Vater. Seit der Juniorenzeit hatten sie nie lange an einem Trainer festgehalten. Und es wird womöglich ihre ganze Karriere so sein. Das ist ihre Strategie, damit fühlen sie sich wohl», so Eisenbud. Und weiter: «Ich sage nicht, dass das richtig oder falsch ist. Aber so haben sie nun mal in der Vergangenheit gehandelt. Und ich glaube, es ist okay, die Dinge anders zu machen als andere.»

Irgendwann gehen die Optionen aus

Nur: Top-Trainer gibts selbst auf der weltumspannenden Tennis-Tour nicht wie Sand am Meer. Die Anzahl der «richtig guten» Trainer beziffert Eisenbud auf gerade einmal «vielleicht acht, neun oder zehn». Einige davon würden womöglich «Angst davor haben, die Stelle anzunehmen», weil sie Raducanus Trainer-Vergangenheit kennen.

Zeit für einen Strategiewechsel also? Eisenbud sagt, selbst wenn dem nicht so sei, würde er gut damit leben können: «Wenn das einzige Problem im Raducanu-Lager ist, dass sie alle paar Monate den Trainer wechselt, dann würde ich das unterschreiben.»

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