Auf einen Blick
- Delphine Darbellay wird mit Wendy Holdener das Frauen-Team beim WM-Auftakt bilden
- Naturverbundene Sportlerin aus La Fouly, spricht fliessend Französisch und Schweizerdeutsch
- 22-jährige Skifahrerin gewann Europacup-Riesenslalom in Zinal VS im Dezember
Delphine wer? Diese Frage hat sich wohl manch ein Sport-Fan beim Betrachten des Frauen-Aufgebots für die WM gestellt. Höchste Zeit für Aufklärung. Delphine Darbellay (22) stammt aus dem kleinen Wintersport-Dorf La Fouly VS am Ende des Val Ferret, nahe an der Grenze zu Frankreich.
Sie ist früh zum Skifahren gekommen. «Ich war noch keine zwei Jahre alt, da weckte ich meine Eltern und sagte, dass ich auf die Piste wollte», erinnert sie sich. Das Problem: Es war jeweils etwa 6 Uhr morgens. «Sie sagten dann, ich müsse mich noch mindestens zwei Stunden gedulden. Das war hart.»
Und heute? Da ist Darbellay, die fliessend Französisch und Schweizerdeutsch spricht, die wohl berühmteste Sportlerin von La Fouly. Sie wird bei der WM im Team-Event, das als Parallelrennen ausgetragen wird, zum Einsatz kommen. «Ich war mega überrascht, als ich aufgeboten wurde, schliesslich bin ich im Weltcup nicht so gut gefahren», sagt sie.
Tatsächlich schaffte es die Schwester von Estelle Darbellay (19), die als Langläuferin im C-Kader ebenfalls Potenzial aufweist, in drei Riesenslaloms nie in den zweiten Lauf. Dafür gewann sie Anfang Dezember in Zinal VS ihren ersten Europacup-Riesenslalom. «Nun will ich bei der WM zeigen, dass ich meinen Platz verdient habe», kündigt sie an.
«Ich sprang sofort ins Wasser»
Darbellay kennt sich aus bei Parallel-Events, beim Weltcupfinal 2022 stand sie mit dem Schweizer Team gar auf dem obersten Podest – sie hatte als Weltcup-Küken ein Duell gewonnen und zwei verloren.
Darbellay ist sehr naturverbunden und reist gerne. Im Frühling 2023 machte sie eine Sprachschule auf Hawaii, um ihr Englisch zu verbessern. Gerne blickt sie auf einen besonderen Tauch-Trip zurück: «Wir mussten auf dem Boot ständig parat sein. Irgendwann entdeckten die Reiseleiter Haie mit ihrem Sonarsystem, danach sprang ich sofort ins Wasser.»
Hatte sie keine Angst? Immerhin waren die Tiere mehrere Meter lang. «Es ist schon krass, Haie aus so einer Nähe zu sehen. Aber Angst hatte ich nicht, es war super!»