Miese Stimmung nach der Abfahrts-Absage in Garmisch
US-Coach attackiert die Rennfahrer, Rogentin hat einen Vorbehalt bezüglich der WM-Quali.

Weil in Garmisch beide Abfahrts-Trainings dem Nebel zum Opfer fallen, muss das letzte Männer-Rennen vor der WM abgesagt werden. Das führt zu Kontroversen.
Publiziert: 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 18:52 Uhr
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Wegen Nebel im zweiten Streckenabschnitt müssen in Garmisch beide Abfahrtstrainings und somit auch das am Sonntag geplante Rennen abgesagt werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Amerikas Speed-Cheftrainer Burkhard Schaffer ist nach der Absage der Abfahrt in Garmisch richtig sauer! «Was die Athleten hier gemacht haben, ist in meinen Augen Arbeitsverweigerung», poltert der gebürtige Österreicher.

Wie kommt Schaffer zu dieser Schlussfolgerung? Weil im oberen Streckenabschnitt die Sonne scheint, und die «Kandahar» erst ab der «Hölle» in dickem Nebel verpackt ist, wird über den Jury-Funk kurz über ein verkürztes Samstagstraining bis zum Eishang und über einen zweiten Trainingslauf im letzten Abschnitt am Sonntag vor dem Rennen diskutiert. Doch da legen die Rennfahrer kollektiv ihr Veto ein: «Entweder wir machen ein richtiges Training oder gar nichts!»

Im Gegensatz zu Schaffer kann FIS-Renndirektor Markus Waldner «die Entscheidung der Athleten sehr gut nachvollziehen.» Ausser dem US-Coach haben fast alle Verständnis, dass die Abfahrer so kurz vor dem Saisonhöhepunkt bei der WM in Saalbach keine riskanten Experimente machen wollen.

Brisanz um letzten CH-Startplatz bei WM-Abfahrt

Im Schweizer Team wird nach der Absage dieses Rennens, welches mit ziemlicher Sicherheit im März in Kvitfjell nachgeholt wird, aber eine andere Diskussion geführt: Wer erhält den letzten Startplatz in der WM-Abfahrt? Dank Titelverteidiger Marco Odermatt hat Swiss Ski in der Königsdisziplin wie im Riesenslalom fünf Startplätze zur Verfügung.

Neben Odermatt sind Beaver-Creek-Triumphator Justin Murisier, Bormio-Sieger Alexis Monney und Franjo von Allmen mit drei zweiten Rängen gesetzt. Kandidaten für den letzten Startplatz sind Stefan Rogentin, Lars Rösti und Marco Kohler. Die beiden Berner Oberländer Rösti und Kohler können je ein Top-Ten-Ergebnis und einen Platz in den Top-15 vorweisen. Weil sich Super-G-Weltklassemann Rogentin (3. in Wengen und Kitzbühel) neben seinem zehnten Rang in Gröden bei drei weiteren Abfahrten in den Top-15 klassiert hat, plädieren einige dafür, dass auch der Bündner gesetzt werden sollte.

Doch Abfahrtschef Reto Nydegger tendiert eher dazu, dass Rogentin, Kohler und Rösti den letzten Startplatz in den Abfahrtstrainings in Saalbach ausfahren. Rogentin meldet einen Vorbehalt an: «Wenn sich die Teamleitung für eine Quali entscheiden sollte, müsste diese meiner Meinung nach erst nach dem Super-G am Freitag ausgetragen werden. Es wäre strategisch falsch, wenn ich schon vor dem Super-G Vollgas geben müsste.»

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